Tag & Nacht




Wer gehofft hatte, das verlängerte Wochenende rund um Mariä Himmelfahrt mit einer leichten Brise und moderaten Temperaturen zu verbringen, wird enttäuscht. Frankreich rutscht direkt in den nächsten Hitzeschub – mit Temperaturen bis zu 40 Grad im Südwesten. Und das nicht nur für einen Tag.

Die gute Nachricht? Es gibt keine rote Hitzewarnung mehr. Die schlechte: Die nächste steht quasi schon vor der Tür.

Ein kurzer Hauch von Abkühlung, dann kommt der Rückschlag. Am Donnerstag, dem 14. August, sorgt eine kleine Gewitterfront zwar für etwas Linderung, doch laut Météo-France ist das nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm – oder besser gesagt: vor dem nächsten „dôme de chaleur“, dem berüchtigten Hitzedom. Dieses meteorologische Phänomen, bei dem ein stationäres Hochdruckgebiet die heiße Luft wie unter einer Glasglocke gefangen hält, schickt das Thermometer erneut auf Rekordjagd.

Freitag: Glutofen Südwesten

Schon am Freitag ist das ganze Ausmaß der Hitzewelle zu spüren. Während in Brest an der Atlantikküste noch angenehme 20 Grad herrschen, starten Städte wie Montpellier mit 34 Grad direkt in den Tag – am Vormittag, wohlgemerkt. Am Nachmittag klettern die Werte dann auf bis zu 40 Grad in Bordeaux, 38 in Toulouse und Biarritz und 37 in Montpellier.

Wolken? Fehlanzeige. Der Himmel bleibt über weiten Teilen Frankreichs strahlend blau. Nur auf Korsika und in den Alpen könnten vereinzelte Gewitter für eine willkommene Unterbrechung sorgen.

Und die Nächte? Auch die bieten kaum Erholung. In Perpignan, Marseille und Bordeaux sinken die Temperaturen nachts nicht unter 27 Grad. Tropennächte deluxe – aber leider ohne Strandcocktail.

Samstag: Die Sonne brennt weiter

Auch der Samstag bringt keine Erleichterung. Im Gegenteil: Die Sonne bleibt allgegenwärtig, die Luft steht. In Montpellier und Bordeaux werden bis zu 39 Grad erwartet. Städte wie Nantes, Tarbes, Limoges oder Montélimar steuern auf Höchstwerte um die 35 Grad zu.

Ein paar harmlose Wolken könnten den Osten des Landes streifen, aber wirklich spürbare Abkühlung bringen sie nicht. Wer kann, sucht sich ein schattiges Plätzchen – oder flüchtet ins nächste klimatisierte Einkaufszentrum.

Sonntag: Ein Hauch von Milderung

Am Sonntag dann ein zarter Hoffnungsschimmer. Ein leichter Wind aus Nordosten kündigt an, dass die Hitzewelle zumindest einen Gang zurückschaltet. Die Temperaturen sinken ein wenig – aber eben nur ein wenig. Mit über 30 Grad bleibt es in fast ganz Frankreich brütend heiß, einzig im äußersten Norden und Osten sind leichte Rückgänge zu verzeichnen.

Doch der große Durchbruch bleibt aus. Von echter Erfrischung fehlt weiterhin jede Spur.

Ein Sommer der Extreme

Wer glaubt, es handele sich nur um ein weiteres heißes Wochenende, der irrt. Dieses Hitzeereignis ist Teil eines ungewöhnlich intensiven Sommers. Bereits Anfang der Woche purzelten mehrere Temperaturrekorde. Nun setzt sich die Gluthitze fort – und das möglicherweise bis zum 20. August.

Zwei Wochen Dauerhitze, unterbrochen nur durch kurze Gewitterphasen, könnten nicht nur für empfindliche Menschen zur Belastung werden. Besonders ältere Personen, Kinder und Menschen mit Vorerkrankungen sind gefährdet. Météo-France ruft daher zur Wachsamkeit auf: Viel trinken, körperliche Anstrengung vermeiden, Innenräume abdunkeln und – wenn möglich – den Ventilator auf Dauerbetrieb schalten.

Was steckt hinter dem Hitzedom?

Meteorologisch gesehen ist der „dôme de chaleur“ kein Unbekannter. Diese Art von stabiler Hochdrucklage führt dazu, dass warme Luftmassen aus Nordafrika oder dem Mittelmeerraum über Tage hinweg über einer Region verharren. Regen? Keine Chance. Abkühlung? Fehlanzeige.

Solche Wetterlagen werden durch den Klimawandel nicht nur häufiger, sondern auch intensiver. Die Temperaturspitzen klettern höher, die Dauer dieser Phasen nimmt zu, und die Nächte bieten kaum noch Erholung. Was früher als Ausnahmesituation galt, wird zunehmend zum neuen Sommeralltag.

Was bedeutet das für die kommenden Wochen?

Météo-France schätzt, dass sich die aktuelle Hitzewelle erst gegen Ende der nächsten Woche abschwächen wird. Bis dahin bleibt Frankreich im Hitzeklammergriff. Und mit jedem Tag wächst die Wahrscheinlichkeit, dass einzelne Regionen erneut auf die höchste Warnstufe gehoben werden müssen.

Rhetorische Frage gefällig? Wie viele Eis muss man essen, um bei 40 Grad noch halbwegs kühl zu bleiben?

Eine genaue Antwort gibt es nicht. Aber eines ist sicher: Der Sommer 2025 gehört schon jetzt zu den heißesten – und das Wochenende rund um Mariä Himmelfahrt dürfte uns noch lange in Erinnerung bleiben.

Autor: C.H.

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