In Quimper produzieren die Dächer von Geschäften grüne und lokale Energie

In einem Gewerbegebiet in der bretonischen Stadt erzeugen die Dächer mehrerer Geschäfte Strom mit Fotovoltaikanlagen.

Die 282 Photovoltaikmodule, die im September 2021 auf den Dächern von drei Geschäften im Gewerbegebiet Gourvily in Quimper installiert wurden, haben begonnen, erneuerbaren Strom von 88 Megawattstunden zu produzieren. Die 475 m² große Fläche produziert den Jahresverbrauch von zwanzig Haushalten.

Der so erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist, um die Firmen in dem Gewerbegebiet zu versorgen. Im Moment stellt dieser Strom jedoch nur eine Ergänzung dar. Angesichts der Größe des Gewerbegebiets und seines Energiebedarfs ist es für die derzeitige Anlage noch nicht möglich, die benötigte Menge elektrischer Energie zu produzieren.

Gemessen am Bedarf ist es also nicht viel. Aber Enercoop Bretagne, eine 2013 gegründete regionale Genossenschaft , die die Anlage in Quimper mit 80.000 Euro vollständig finanziert hat, will mehr. Ihr Ziel: Ausreichend Strom aus 100% erneuerbaren Quellen (Sonne, Wind, Wasser, Biomasse) zu liefern.
Der derzeitige Anstieg der Energiepreise unterstützt solche Initiativen, da insbesondere Eigentümer großer Geschäftsgebäude nach Möglichkieten suchen, ihre Energierechnungen, die das Budget immer stärker belasten – Energiekosten können im Moment bis zu 30% des Nettoergebnisses eines Lebensmitteleinzelhändlers auffressen. Und angesichts der aktuellen Lage kann sich das noch weiter erhöhen. Viele Geschäftsinhaber sehen jetzt eine dringende Notwendigkeit, alternative Antworten zu finden.

Es gibt auch einen gesetzlichen Zwang: Ein Dekret des Elan-Gesetzes schreibt vor, dass Gebäude mit kommerzieller Nutzung (einschließlich Geschäfte und Läden) mit einer Fläche von mehr als 1.000 m² ihren Energieverbrauch schrittweise senken müssen, und zwar um mindestens 40% bis zum Jahr 2030, 50% bis 2040 und 60% bis 2050. Das sogenannte Energie-Klima-Gesetz verpflichtet alle Neu- und Erweiterungsbauten mit einer Fläche von mehr als 1.000 m², 30% ihrer Dachfläche mit Photovoltaikmodulen auszustatten oder zu begrünen.