Tag & Nacht

Auch wenn Frankreich derzeit unter einer Hitzewelle leidet, ist es vielleicht an der Zeit, sich zu fragen, wie man diesen Winter heizen wird. Im Sommer sind die Preise für Heizöl oder Pellets oft günstiger und die Gelegenheit zum Auftanken ist verlockend. Man sollte die Preise aber genau betrachten.

Jeden Sommer tendieren die Kosten für Holzpellets und Heizöl dazu, zu sinken. Eine günstige Zeit zum Auftanken, wenn man bedenkt, dass der Preis für eine Tonne Pellets im Frühsommer 2023 auf unter 500 Euro gefallen ist. Heute bieten viele Supermärkte und Fachgeschäfte eine Palette mit 15 Kilogramm für weniger als 8 Euro an. In dieser Zeit bauen die Händler ihre Lagerbestände ab, die Nachfrage sinkt und damit auch die Preise.

Propellet, der nationale Verband der französischen Fachleute für Pelletheizungen, erklärt, dass Pellets heute einen Preis haben, der sie zu einer kompetitiven Energie für Heizungen macht. Aber selbst wenn die Händler am Ende des Sommers meist weitere Rabatte gewähren, heißt es meist: „Je früher man kauft, desto besser ist es“.

Bei Heizöl ist der Zeitpunkt derzeit vielleicht nicht so gut gewählt. Der Preis für Heizöl ist nämlich an den Ölpreis gebunden. Die Reduzierung der von Saudi-Arabien geförderten Rohölmenge und die Börsenschwankungen haben mal wieder zu einem Preisanstieg geführt.

Seit einigen Monaten steigt der Heizölpreis wieder an, von etwa 1 Euro pro Liter zu Beginn des Frühlings auf 1,26 Euro Mitte Juli. Laut spezialisierten Websites wie Fioulmarket oder Capital werden die Preise voraussichtlich hoch bleiben oder sogar noch weiter steigen.

Die Pelletpreise können sich im August 2023 als verlockend erweisen, nachdem sie im letzten Jahr explodiert waren. Der Preisanstieg begann 2022 und erreichte seinen Höhepunkt im Winter, als eine Tonne bis zu 650 Euro kostete, was einem Preis von 12 Euro pro 15 Kilogramm entsprach. Im Jahr 2019 lag der Preis pro Tonne unter 300 Euro, d. h. weniger als 5 Euro pro 15-Kilo-Sack.

Ein breiter Anstieg der Produktionskosten und ein starker Anstieg der Nachfrage führten zu einer Verknappung, die wiederum höhere Importe verursachte. Das Ergebnis: Die Preise blähten sich auf.

Im Durchschnitt kann das Heizen mit Pellets die Gesamtrechnung um etwa 30 % senken. Allerdings muss man bedenken, dass ein Pelletofen Strom benötigt, um zu funktionieren. Ausserdem: Im letzten Winter hatte die Regierung einen „Holzscheck“ für Haushalte mit geringem Einkommen ausgegeben. Je nach Haushaltseinkommen wurden 100 bis 200 Euro für Pelletöfen und 50 bis 100 Euro für Kamine vergeben. Es bleibt abzuwarten, ob diese staatliche Hilfe für den Winter 2024 erneuert wird.


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