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Emmanuel Macron stellte am Montag seine neue ökologische Planung vor. Der französische Präsident will Gasheizheizungen nicht verbieten, aber Wärmepumpen sehr viel stärker fördern.

Das Verbot von Gasheizungen ist in Frankreich vom Tisch: Emmanuel Macron hatte dies bereits am Sonntag, dem 24. September, angekündigt, bevor er am Montag seinen neuen Plan für die ökologische Zukunft Frankreichs vorstellte. Der Präsident will „doppelt so schnell“ vorgehen, um die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % zu senken, wobei er eine straffreie Strategie propagiert. „Wir werden Gasheizungen nicht verbieten, weil wir unsere Landsleute, vor allem in den ländlichen Gebieten, nicht ohne Lösung lassen können“, erklärte der Präsident bereits am Sonntagabend. Der Einsatz von Wärmepumpen werde hingegen besser „begleitet“.

Gasheizkessel bis 2030 ganz abzuschaffen, erscheint heute in Frankreich illusorisch. Im letzten Jahr wurden zwar schon 83.000 Gasheizungen außer betrieb gesetzt, aber es gibt immer noch 12,5 Millionen davon in den Häusern Frankreichs. Das ist viel mehr als bei den Ölheizungen, von denen es „nur“ noch 2,8 Millionen gibt. Um das Ende der Gasheizung dennoch zu beschleunigen und zu fördern, werden die staatlichen Beihilfen wie zum Beispiel MaPrimeRénov für neue Gasheizkessel eingestellt.

Für diejenigen, die sich eine Wärmepumpe anschaffen, werden die Zuschüsse jedoch erhöht. Das Gesamtbudget von MaPrimeRénov wird insgesamt nach oben korrigiert. Laut den Arbeitsdokumenten, die vor der Sitzung des Ökologischen Planungsrats im Umlauf waren, wird das Gesamtbudget der Fördermaßnahmen im nächsten Jahr um 1,6 Milliarden Euro auf 4 Milliarden Euro steigen.

Wärmepumpen sollen innerhalb von acht Jahren vervierfacht werden.
Denn die Installation von Wärmepumpen soll deutlich steigen. 100.000 Wärmepumpen waren 2018 produziert und installiert worden, im letzten Jahr  wurden 350.000 Einheiten erreicht. Frankreich soll als Teil der am Montag von Emmanuel Macron angekündigten ökologischen Planung bis Ende 2027 „eine Million Wärmepumpen“ produzieren und damit das derzeitige Niveau verdreifachen.

Eine dringende Aufgabe besteht nun darin, diese Wärmepumpen zu produzieren. „Wir haben beschlossen, einen Industriezweig für Wärmepumpen zu entwickeln“, so Macron, „und eine Million Wärmepumpen in unserem Land zu produzieren und gleichzeitig 30.000 Installateure auszubilden“. Die Produktion der Schlüsselkomponenten, Kompressoren und Wärmetauscher, soll nach Frankreich verlagert werden. Aus diesem Grund hat es der Staat auch nicht mehr so eilig, Gasheizungen zu verbieten, da Frankreich zur Zeit noch nicht über die materiellen Mittel verfügt, sie unmittelbar zu ersetzen.


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