Tag & Nacht




Wenn eine Schauspielerin wie Julia Koschitz von Frankreich träumt, dann horcht man auf. Nicht, weil sie die Erste wäre, die sich vom Glanz der französischen Filmkunst angezogen fühlt – sondern weil man spürt, dass dieser Wunsch aus echter Leidenschaft und künstlerischer Sehnsucht geboren ist.

Koschitz, mit Wurzeln in Brüssel, aufgewachsen in Bayern und ausgebildet in Wien, ist längst mehr als nur ein vertrautes Gesicht des deutschsprachigen Films. Sie ist eine Ausnahmeerscheinung. Eine, die nicht laut auftritt, sondern durch Tiefe und emotionale Präzision überzeugt. Ihre Rollen – etwa in Ewig Dein, wo sie das Porträt einer Frau in einer toxischen Beziehung mit atemberaubender Authentizität zeichnet – zeigen, wozu sie fähig ist: Figuren zum Leben zu erwecken, die uns noch lange im Kopf bleiben.

Und genau da liegt der Schlüssel für ihren Wunsch, in Frankreich zu drehen.

Denn Frankreichs Filmkultur tickt anders. Sie gibt dem Unausgesprochenen Raum, vertraut der Subtilität, liebt die Ambivalenz. Es ist ein Kino, das nicht alles erklären will, sondern fragt, fühlt und manchmal schweigt – wie geschaffen für eine Darstellerin wie Koschitz, deren Spiel gerade in den stillen Momenten so intensiv ist.

Im Interview spricht sie offen über ihre Faszination für diese Art der Erzählweise. Man hört förmlich das Leuchten in ihren Augen. Ihre Wertschätzung für das französische Kino ist kein PR-Gerede – sie ist ehrlich. Und wer ihre bisherigen Rollen kennt, weiß: Das ist keine vage Träumerei, sondern eine stimmige Vision. Sie passt nach Frankreich wie ein gut geschriebenes Drehbuch zu einem starken Cast.

Dass sie bislang noch nicht Teil einer französischen Produktion war, überrascht fast – aber es öffnet auch die Tür zu einer spannenden Zukunft. Denn wenn sich ein Land und eine Schauspielerin künstlerisch so zueinander hingezogen fühlen, dann braucht es nur noch den richtigen Moment – und ein mutiges Projekt.

Vielleicht sitzt irgendwo gerade ein Regisseur in Paris, der auf genau so eine Schauspielerin gewartet hat. Eine, die Geschichten nicht einfach spielt, sondern sie durchlebt. Die sich nicht mit Klischees zufriedengibt, sondern nach Wahrheit sucht – auch wenn sie unbequem ist.

Julia Koschitz in einem französischen Film? Das wäre keine Überraschung, das wäre überfällig.

Von M.A.B.

Neues E-Book bei Nachrichten.fr







Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!