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Ausnahmezustand in drei Provinzen – Zehntausende auf der Flucht

Kanada erlebt derzeit eine der verheerendsten Waldbrandsaisons seiner Geschichte. Seit Ende Mai 2025 wüten in mehreren Provinzen massive Brände, die bereits über 25.000 Menschen zur Flucht gezwungen haben. Die Provinzen Manitoba, Saskatchewan und Alberta haben den Notstand ausgerufen, während die Flammen sich unkontrolliert ausbreiten und ganze Landstriche verwüsten.

In Manitoba, Saskatchewan und Alberta lodern derzeit über 120 aktive Brandherde, von denen etwa die Hälfte außer Kontrolle geraten ist. Besonders betroffen ist die Provinz Manitoba, wo Premierminister Wab Kinew von der größten Evakuierungsaktion in der Geschichte der Provinz spricht. Über 17.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, während das Militär zur Unterstützung bei Evakuierungen und Brandbekämpfung eingesetzt wurde.

Auch in der benachbarten Provinz Saskatchewan spitzt sich die Lage zu. Rund 8.000 Menschen wurden evakuiert, während zahlreiche Feuerwehrleute und Löschflugzeuge im Einsatz sind. Die Behörden warnen vor einer weiteren Ausbreitung der Brände, da Regenfälle derzeit nicht in Sicht sind.

Ursachen: Trockenheit, Wind und der Klimawandel

Die Ursachen für die verheerenden Brände sind vielfältig. Eine außergewöhnliche Trockenheit, gepaart mit ungünstigen Winden, hat die Ausbreitung der Feuer begünstigt. Premierminister Wab Kinew appellierte an die Bevölkerung: „Betet für Regen.“

Experten sehen den Klimawandel als einen zentralen Faktor. Die steigenden Temperaturen und veränderten Niederschlagsmuster führen zu längeren und intensiveren Brandsaisons. Bereits 2023 erlebte Kanada die schlimmste Waldbrandsaison seit Beginn der Aufzeichnungen, mit über 185.000 km² verbrannter Fläche. news.ORF.at+18DIE WELT+18CTIF+18

Gesundheitsrisiken und internationale Auswirkungen

Der Rauch der Brände beeinträchtigt nicht nur die Luftqualität in Kanada, sondern hat auch internationale Auswirkungen. Satellitenbilder zeigen eine gewaltige Kohlenmonoxid-Wolke, die sich über den Atlantik bewegt und Europa erreicht. Experten warnen vor möglichen gesundheitlichen Folgen, insbesondere für Menschen mit Atemwegserkrankungen. Merkur

In den betroffenen Regionen Kanadas ist die Luftqualität so schlecht, dass erhebliche Gesundheitsrisiken bestehen. Die Behörden raten der Bevölkerung, Aktivitäten im Freien zu vermeiden und Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Reisehinweise und Tourismus

Das Auswärtige Amt rät derzeit von nicht notwendigen, touristischen Reisen in die betroffenen Gebiete ab. Reisende sollten ihre Pläne überprüfen, lokale Medien verfolgen und den Anweisungen der Behörden Folge leisten. Touristenorte sind bislang kaum betroffen, dennoch sollten Reisebüros ihre Kundschaft über Vorsichtsmaßnahmen und Informationsquellen aufklären.

Ein Weckruf für die Welt

Die aktuellen Ereignisse in Kanada sind ein eindringlicher Weckruf. Sie zeigen, wie der Klimawandel bereits heute unsere Lebensrealität beeinflusst. Die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Waldbränden ist ein deutliches Zeichen dafür, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Es bedarf globaler Anstrengungen, um den Klimawandel zu bekämpfen und die Auswirkungen zu mildern.

Kanada steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Doch mit internationaler Unterstützung und entschlossenem Handeln kann das Land diesen Kampf gewinnen. Es ist an der Zeit, dass wir alle Verantwortung übernehmen und gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft kämpfen.

Autor: Andreas M. Brucker

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