Seitdem am Samstag, dem 30. Dezember, ein Feuer ein Wohnhaus in Lesponne (Bagnères-de-Bigorre) zerstörte und einen Toten forderte, laufen die Ermittlungen, um die Identität des Opfers und die Umstände des Unglücks zu klären. Die Ermittlungen werden durch den sehr schlechten Zustand des Fundortes und der völlig verbrannten Leiche erschwert. Die Ex-Freundin des vermutlichen Opfers wurde nicht gefunden und wird jetzt wegen Mordes gesucht.
Am Samstag, dem 30. Dezember, um 7.12 Uhr wurde die Feuerwehr wegen eines brennenden Wohnhauses im Viertel La Vialette in Lesponne, einem Ortsteil der Stadt Bagnères-de-Bigorre (Departement Hautes-Pyrénées), alarmiert. Als die Feuerwehr eintraf, stand das Haus bereits vollständig in Flammen. Durch das schnelle Eingreifen der Löschmannschaften konnte zwar verhindert werden, dass sich das Feuer auf die benachbarten Häuser ausbreitete, doch der Brand forderte den Tod einer Person. Der völlig verkohlte Körper des Opfers konnte kurz nach Beginn der Löscharbeiten aus den Trümmern geborgen werden.
Fünf Tage nach dem Vorfall wird nun angenommen, dass es sich bei dem Opfer um Benjamin Arnauné, einen 33-jährigen ehemaligen Rugbyspieler des Klubs Stade Bagnérais handelt, der bis vor kurzem mit seiner Lebensgefährtin Tatiana B. in Bagnérais wohnte. Die Leiche konnte jedoch noch nicht eindeutig identifiziert werden, und auch die Todesursache ist trotz der gerichtsmedizinischen Untersuchung und der am 2. Januar durchgeführten Autopsie noch nicht endgültig geklärt. Die Ermittlungen müssen auch die Ursache des Unglücks noch zweifelsfrei feststellen. Da verschiedene Elemente entdeckt wurden, die auf eine Gewalttat hinweisen, darunter eine Waffe und Blut in Tatjanas Auto, scheint der Fall weitaus komplexer zu sein, als es zunächst den Anschein hatte. Dies gilt umso mehr, als die junge Frau bis heute nicht gefunden werden konnte. Die Ermittler hoffen nun, im Umfeld des Paares, das sich nach Angaben von Insidern in einer schwierigen Trennungssituation befand, Hinweise auf die Tat zu finden. Freunden zufolge wollte das mutmaßliche Opfer an diesem Tag in ein neues Haus einziehen, das nur wenige Schritte entfernt liegt.
Zunächst suchten die Feuerwehrleute nach einem möglichen zweiten Opfer, da sich Tatjanas Auto in der Nähe des abgebrannten Hauses befand. Im Laufe der Stunden wurde diese Spur jedoch nicht nur verworfen, sondern der Fall nahm ab Samstagnachmittag eine ganz neue Wendung. Neben dem Fund der Waffe machte ein Autofahrer eine entscheidende Aussage, indem er angab, eine Frau zwischen Lesponne und Bagnères-de-Bigorre als Anhalterin mitgenommen zu haben. Seitdem gibt es keine Spur mehr von Tatiana B.. „Wir haben sie mit Benjamin gesehen, aber wir kennen sie nicht wirklich, sie hat nicht viel gesprochen“, berichten Freunde und Bekannte des jungen Mannes.
„Die Analysen und Brandgutachten sind noch im Gange. Die Beamten der Gendarmerie haben zahlreiche Nachforschungen angestellt und Befragungen im Umfeld des Paares durchgeführt. Zum jetzigen Zeitpunkt wird keine Spur bevorzugt, da noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden müssen“, teilte die Staatsanwaltschaft Tarbes am 2. Januar mit.
Seit gestern wurde die Suche nach der jungen Frau intensiviert, vor allem in der Umgebung von Tarbes, wo Hubschrauber, eine Hundestaffel, Motorradfahrer und motorisierte Teams eingesetzt wurden. Insgesamt waren mehrere Dutzend Gendarmen im Einsatz, um Fahrzeuge zu kontrollieren und Autofahrer zu befragen.
Am Mittwochabend leitete der Staatsanwalt von Pau ein Ermittlungsverfahren wegen Mordes gegen die ehemalige Lebensgefährtin von Benjamin Arnauné ein. Gegen Tatiana B., eine dunkelhaarige, zierliche Frau in den Dreißigern, wurde Haftbefehl ausgestellt. Es wird davon ausgegangen, dass sie inzwischen das französische Hoheitsgebiet verlassen hat.
Und dann: Fünf Tage nach dem tödlichen Brand, bei dem Benjamin Arnauné in Bagnères-de-Bigorre (Hautes-Pyrénées) ums Leben kam, gab es am frühen Donnerstagnachmittag (4. Januar) eine neue Wendung.
Die seit mehreren Tagen gesuchte ehemalige Lebensgefährtin des Opfers, Tatiana B., die verdächtigt wird, ihren Ex-Partner ermordet zu haben, wurde von der Gendarmerie in Aurensan, dem Dorf in den Hautes-Pyrénées, in dem sie aufgewachsen war, gefunden und festgenommen.
Nach unseren Informationen erkannten Zeugen die junge Frau unweit des Hauses ihrer Familie, riefen die Gendarmerie an und trugen so zu ihrer Festnahme bei.
Tatiana B. war bereits am Mittwoch, dem 3. Januar, in dem kleinen Dorf gesichtet worden, konnte aber von den Gendarmen zunächst nicht aufgegriffen werden. Erst ein großes Überwachungs- und Suchaufgebot in einem Dreieck zwischen Tarbes, Vic-en-Bigorre und Rabastens führte zur Festnahme der Gesuchten.
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