Tag & Nacht

In den letzten Monaten ist die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Drogenhandel in Marseille explosionsartig angestiegen. Eine Spezialeinheit der Polizei (CRS 8) wurde entsandt, um ab dem 18. August in den betroffenen Stadtvierteln für Ruhe zu sorgen.

Serienweise Abrechnungen in Marseille. Bereits 36 Tote seit dem 1. Januar, das sind mehr als im gesamten letzten Jahr. Hinter diesen Morden steht der Drogenhandel. Angesichts der angespannten Lage wird eine Spezialeinhait der französischen Polizei, die CRS 8, die auf die Bekämpfung städtischer Gewalt spezialisiert ist, ab dem 18. August in die betroffenen Gebiete von Marseille geschickt. Selbst die Dealer geben zu, dass die Gewalt eskaliert ist. Wer hier am Drogenhandel teilnimmt, riskiert sein Leben. Der Ursprung dieses blutigen Konflikts zwischen Drogenhändlern ist eine kleine Siedlung in den nördlichen Stadtvierteln, La Paternelle, das Epizentrum der Mordserie, die Marseille erschüttert. La Paternelle gilt als ein sehr profitabler Drogenumschlagsplatz, der von zwei Clans umkämpft wird, die jeweils das Monopol für sich beanspruchen.

Die eigentlichen Köpfe des Netzwerks sollen jedoch weit von Marseille entfernt sein. „Die Auftraggeber sind nicht in Marseille. Sie befinden sich oft im Ausland und sind daher schwer zu neutralisieren“, erklärt Dominique Abbenanti, Direktor der Kriminalpolizei Marseille-Süd, auf dem Sender France 2. Es kommt sogar vor, dass auf Auftragskiller zurückgegriffen wird.

Dieser Anstieg der Gewalt ist zu beobachten, obwohl die Polizei die Zahl ihrer Fahndungserfolge vervielfacht. 740 Waffen sowie 12 Millionen Euro wurden bisher bereits beschlagnahmt. 1.144 Drogenhändler wurden festgenommen. Ausserdem wurden seit Anfang des Jahres fünf mutmaßliche Killerkommandos ausgeschaltet.


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