Tag & Nacht

Am Morgen des 26. Juni kündigte der Präsident der Republik an, dass Drogenkonsumenten ihre Bußgelder künftig direkt an die Polizisten zahlen müssen, die deshalb mit Kartenlesegeräten ausgestattet sein werden. Eine Ankündigung, die für Diskussionen sorgt.

In Marseille (Bouches-du-Rhône) stößt die Idee der direkten Bezahlung von Bußgeldern für Drogenkonsum nicht auf ungeteilte Zustimmung. Die Pauschalstrafe beträgt 200 Euro, aber nur etwas mehr als ein Drittel davon wird tatsächlich bezahlt. Die Konsumenten werden künftig sofort bei den Ordnungskräften per EC-Karte oder in bar bezahlen. „Ich finde es eher positiv, dass die Leute diese Möglichkeit haben, denn so können sie ihre Schulden sofort begleichen und der Rechtsweg ist weniger lang“, meint eine Frau aus Marseille gegenüber dem Sender France 2. Ein Mann meint, die Maßnahme sei nutzlos, wenn die Leute nicht zahlen wollen.

300 zusätzliche Polizisten
Marseille leidet sehr stark unter dem Drogenhandel. Seit Anfang des Jahres gab es dort bereits 23 Morde im Drogenmilieu. Seit der Einführung des Plans „Marseille en grand“ sind 300 zusätzliche Polizisten in Marseille eingetroffen. In einigen Vierteln von Marseille sind es inzwischen die Bewohner selbst, die sich auflehnen. Sie haben sich zusammengeschlossen und fordern, dass die Drogenhändler, die sich in ihren Gebäuden eingenistet haben, sofort verschwinden.


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