Tag & Nacht

Marseille, Frankreichs zweitgrößte Stadt, ist Schauplatz eines blutigen Krieges zwischen zwei rivalisierenden Gangs. Seit Beginn des Jahres 2023 sind in der Stadt bereits 42 Menschen im Zusammenhang mit dem Drogenhandel getötet worden. Ehemalige Verbündete wenden sich nun gegeneinander, um die Kontrolle über Drogenumschlagplätze zu erlangen. Doch wer steckt hinter diesen Auseinandersetzungen? Unter Nutzung sozialer Medien und verschlüsselter Nachrichtendienste haben Journalisten von France Télévisions ermittelt.

Seit Jahresanfang 2023 wurden in Marseille, im Département Bouches-du-Rhône, 42 Menschen ermordet – vor dem Hintergrund des Drogenhandels. Frankreichs zweitgrößte Stadt befindet sich im Griff eines blutigen Krieges zwischen zwei Banden. Die Morde wurden von den Journalisten von France Télévisions gezählt und kartiert. Kein Stadtteil scheint verschont geblieben zu sein, aber insbesondere das XIV. Arrondissement ist betroffen. Hier fanden fast die Hälfte aller Morde statt. In diesem Stadtteil befindet sich die Wohnsiedlung La Paternelle, berüchtigt für einen Drogenhandel, der Drogenkonsumenten und -händlern privilegierten Zugang bietet. Zwei Mafiaorganisationen kämpfen insbesondere um die Kontrolle über die Drogenumschlagplätze.

Auf der einen Seite steht der Yoda-Clan und auf der anderen Seite die DZ Mafia. An der Spitze dieser Netzwerke stehen vermutlich zwei Männer. Mehdi A. L. führt die DZ Mafia an. Er ist der Justiz wegen seiner Beteiligung an einem Dreifachmord in Marseille bekannt. Félix B. kontrolliert den Yoda-Clan. Er wurde bereits wegen krimineller Verschwörung und Waffenbesitz verurteilt. Die beiden Männer, die ihre hochorganisierten Geschäfte aus dem Ausland führen und unverwundbar scheinen, waren bis 2021 verbündet und bekämpfen sich seit Januar 2023 blutig. Um neue Mitglieder zu rekrutieren, nutzen sie sichere Nachrichtensysteme. Um ihre Rivalen auszuschalten, setzen sie Auftragsmörder ein.

Dieser eskalierende Konflikt hat Marseille in einen Zustand der Unsicherheit und Angst versetzt. Die betroffenen Viertel, insbesondere das XIV. Arrondissement, sind zu gefährlichen Brennpunkten geworden, in denen die Gewalt des Drogenkrieges den Alltag prägt. Die Stadt, bekannt für ihre lebendige Kultur und Geschichte, steht nun im Schatten dieser blutigen Auseinandersetzung zwischen der DZ Mafia und dem Yoda-Clan.

Diese Situation ruft nach entschiedenen Maßnahmen von lokalen und nationalen Behörden, um den Teufelskreis der Gewalt zu durchbrechen und den Bürgern von Marseille Sicherheit und Frieden zurückzugeben. Der Kampf gegen organisierte Kriminalität und Drogenhandel muss intensiviert werden, um die Wurzeln dieses gewaltsamen Konflikts zu bekämpfen und Marseille von dieser Last zu befreien.


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