Tag & Nacht

Weil er über das soziale Netzwerk Instagram Todesdrohungen gegen den Gesundheitsminister ausgesprochen hat, muss sich ein junger Mann aus Cahors wegen Cybermobbing vor Gericht verantworten.

Mehr als 300 Beschwerden von Abgeordneten oder Regierungsmitgliedern wegen Beleidigungen oder Drohungen über soziale Netzwerke: Das ist die neue Plage, mit der sich die Sicherheitskräfte in Frankreich auseinandersetzen müssen. Die Polizei in Cahors hat jetzt den mutmaßlichen Urheber von Morddrohungen gegen Gesundheitsminister Olivier Véran, die über das soziale Netzwerk Instagram ausgesprochen wurden, festgenommen. Es handelt sich um einen 27-jährigen Mann aus Lotois.

Hass-posts, Beleidigungen, besonders aggressive Äußerungen und vor allem Todesdrohungen gegen einen Regierungsvertreter. Olivier Véran, Zielscheibe solcher Angriffe, reichte Klage ein. Angesichts solcher Fälle von Cybermobbing erweist sich die Arbeit der Ermittler jedoch als komplex. Die Täter verwenden oft falsche Identitäten, Pseudonyme und veränderte IP-Adressen. Mit der Gesundheitskrise und den vom Staat ergriffenen Maßnahmen ist das Phänomen explosionsartig angestiegen.

Von Paris aus hatte die nationale Staatsanwaltschaft für digitale Medien, bei der alle diese Fälle von Belästigung zentralisiert werden, die örtlichen Behörden mit den Ermittlungen befasst. Die ersten Elemente der Ermittlungen wiesen auf die Region Cahors hin. Da der Täter allerdings ein Pseudonym benutzte, war er nicht unmittelbar identifizierbar.

Im Polizeipräsidium von Cahors führte ein Ermittler jedoch mehrere Informationen zusammen und fand eine Schwachstelle. Die Herkunft und die Quelle der Morddrohungen werden klarer. Es kommt zu einer Festnahme, die ohne Zwischenfälle verläuft, doch der junge Mann streitet zunächst alles ab. Außerdem hat er keine Vorstrafen und ist den Behörden bisher nicht bekannt. Ein Beweisstück bringt die Situation jedoch ins Rollen und zwingt ihn schließlich, die Tat zu gestehen.

Er war mit den Entscheidungen der Regierung bezüglich des Umgangs mit der Gesundheitskrise nicht einverstanden und rechtfertigte seine Morddrohungen gegen den Gesundheitsminister mit Wutausbrüchen. der junge Mann hätte über die Folgen seiner Äußerungen nachdenken sollen, denn in den sozialen Netzwerken herrscht keine Straffreiheit. Der mutmaßliche Täter wird demnächst von der Staatsanwaltschaft vorgeladen, die über die weitere Verfolgung entscheidet. Die Strafe kann von einer Geldstrafe bis hin zu einer Gefängnisstrafe reichen.


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