Ein schwerer Schiffsunfall hat sich in der Nordsee ereignet – mit potenziell gravierenden Folgen für Mensch und Natur.
Ein Unfall mit tragischen Folgen
Am Montag, den 10. März, kollidierten der Öltanker Stena Immaculate und das Frachtschiff Solong vor der Küste Englands. Während 36 Besatzungsmitglieder gerettet werden konnten, bleibt ein Crewmitglied des Frachters vermisst. Die britische Küstenwache beendete die Suche am Abend desselben Tages – ein schlechtes Zeichen für das Schicksal des Vermissten.
Ein weiteres Besatzungsmitglied musste ins Krankenhaus gebracht werden, die restlichen Seeleute blieben unverletzt. Das Tankschiff selbst war unter US-amerikanischer Charter und transportierte Flugzeugtreibstoff.
Öl und Giftstoffe bedrohen die Umwelt
Besonders besorgniserregend: Beim Aufprall trat Treibstoff aus dem Tanker aus. Die genaue Menge ist nicht bekannt, aber Umweltorganisationen schlagen bereits Alarm. Greenpeace äußerte sich „äußerst besorgt“ über die zahlreichen toxischen Risiken, die sich aus dieser Havarie ergeben könnten.
Auch der Frachter Solong hatte eine brisante Ladung an Bord – darunter unbestimmte Mengen an Alkohol und ganze 15 Container mit Natriumcyanid, einem hochgiftigen Stoff. Falls dieser ins Meer gelangt, könnten die Konsequenzen verheerend sein. Doch wie konnte es überhaupt zu dieser Katastrophe kommen?
Navigationsfehler oder technisches Versagen?
Die genauen Umstände des Unfalls sind noch unklar, doch erste Hinweise deuten darauf hin, dass schlechte Sichtverhältnisse eine Rolle gespielt haben könnten. Der Geschäftsführer des Hafens Grimsby East sprach gegenüber Sky News von „dichtem Nebel“ am Unfalltag.
Doch ist Nebel allein wirklich ein Grund für eine solche Kollision? Schließlich sind moderne Schiffe mit hochpräzisen Radarsystemen ausgestattet, die auch bei schlechter Sicht eine sichere Navigation ermöglichen.
Eine weitere Hypothese: Automatisierte Navigation könnte zur Tragödie beigetragen haben. Laut Experten könnte einer der Kapitäne den Autopiloten aktiviert haben, ohne eine ausreichende Überwachung des Schiffs sicherzustellen. Falls sich kein Mensch auf der Brücke befand, wäre das Schiff einfach weiter auf Kollisionskurs geblieben.
Ein Weckruf für die Schifffahrt?
Schiffsunglücke sind in der heutigen Zeit selten geworden – doch wenn sie passieren, sind die Folgen oft dramatisch. Die Kombination aus auslaufendem Öl und möglicherweise gefährlichen Chemikalien im Frachtraum der Solong könnte langfristige Schäden für das maritime Ökosystem der Nordsee bedeuten.
Noch stehen umfassende Untersuchungen aus. Doch eines ist klar: Diese Kollision sollte als Warnsignal dienen, um die Sicherheitsmaßnahmen auf See weiter zu verbessern.
Von Andreas M. B.
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