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Das Olympische Dorf im Norden von Paris hat heute offiziell seine Tore geöffnet. Acht Tage vor Beginn der Spiele werden die ersten Delegationen bereits erwartet – ein aufregender Moment, der den Startschuss für eine Welle von ankommenden Athleten gibt, die auf über 14.000 Menschen anwachsen wird.

Seit 8 Uhr morgens am 18. Juli strömen die ersten Athleten in das Dorf. Es wird geschätzt, dass schon heute mehrere hundert Sportler und ihre Teams einziehen werden. André-Pierre Goubert, stellvertretender Leiter der französischen Delegation, beschreibt den Moment treffend: „Jetzt beginnt das Dorf wirklich zu leben.“

Vorbereitung auf die große Ankunft

Seit einer Woche arbeiten Delegationsleiter und ihre Teams daran, die Ankunft ihrer Sportler vorzubereiten. Doch erst ab heute füllt sich das Dorf. Goubert erklärt: „Es ist zwar schon etwas los, aber ab heute wird es richtig voll.“

Während des ersten Tages sollen „zwischen ein- und zweitausend Menschen“ hier ankommen. Zu den ersten großen Nationen, die eintreffen, zählen unter anderem England, die USA, Neuseeland, Brasilien und die Schweiz.

Das lebhafte Herz des Olympischen Dorfes

Das Olympische Dorf erstreckt sich über 52 Hektar und wird zum Höhepunkt der Spiele rund 14.500 Menschen beherbergen, darunter etwa 9.000 Athleten. „Es wird eine richtige Ameisenkolonie“, meint ein Vertreter des französischen Olympischen Komitees. Neben den Sportlern und ihren Betreuern wird das Dorf auch 4.000 Mitarbeiter umfassen – darunter Angestellte von Paris 2024 und diversen Partnerunternehmen, die für den Betrieb verantwortlich sind. Zusätzlich werden 1.500 Freiwillige vor Ort sein, die die Delegationen im Alltag unterstützen.

Für Frankreich beginnt das Abenteuer mit dem Frauen-Wasserballteam, das als erste Gruppe in das eigens für die französischen Athleten reservierte Gebäude einzieht. Dank des Heimvorteils konnte Frankreich den Standort seines Gebäudes selbst wählen – in der Nähe des Restaurants und der Poliklinik des Dorfes. Seit Juni arbeitet das französische Olympische Komitee daran, die Räumlichkeiten optimal auszustatten.

Ein Hauch von Heimat

Nicht alle 624 Mitglieder der französischen Delegation werden allerdings im Dorf wohnen – etwa 25% sind auf dezentrale Standorte oder das Insep im Bois de Vincennes verteilt. Diejenigen, die im Olympischen Dorf untergebracht sind, erwartet eine private Fitnesshalle von 170 m², eine Gemeinschaftshalle mit einem riesigen TV-Bildschirm, Snacks zusätzlich zum Restaurant, Gesellschaftsspiele und ein Kicker. Zudem gibt es einen Dachgarten – laut Goubert das beste Gebäude, das Frankreich für seine Olympioniken je hatte.

„Wir sind zu Hause, es gibt keine Zeitverschiebung und keine Notwendigkeit zur Akklimatisierung. Deshalb kommen die Athleten so kurz wie möglich vor ihrem Wettkampftag“, erklärt Goubert. Auch die Judoka Amandine Buchard kann ihre Vorfreude kaum zügeln: „Ich habe keine Fotos gesehen, ich weiß nicht einmal genau, wo es ist. Es wird eine echte Entdeckung.“

Komfort und Nachhaltigkeit

Frankreichs Athleten haben 485 Betten und über 900 m² Gemeinschaftsfläche. Der Komfort steht an erster Stelle – Goubert versichert, dass die Betten bequem sind und die umgekehrte Geothermie für eine angenehme Raumtemperatur sorgt, selbst ohne Klimaanlagen. „Es funktioniert sehr gut, ich habe sogar eine Decke dazugelegt“, fügt er hinzu.

Die Eröffnung des Olympischen Dorfes ist nicht nur ein logistischer Meilenstein, sondern auch ein symbolischer Akt, der die Athleten auf ihren bevorstehenden Wettkampf einstimmt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, um sicherzustellen, dass alles bereit ist, wenn die Welt nach Paris blickt.

Mit diesem aufregenden Startschuss rückt das große Event näher. Die Vorfreude steigt – und die Athleten sind bereit, ihr Bestes zu geben.

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