Die Online-Nachrichtenseite Mediapart enthüllte Bilder von Videoüberwachungskameras aus der Nacht vom 1. Juli in Marseille, in der der junge Hedi durch ein Gummigeschoss schwer am Kopf verletzt und von Polizisten brutal zusammengeschlagen wurde.
Was geschah wirklich in der Nacht vom 1. auf den 2. Juli in Marseille? Am Rande der Unruhen nach dem Tod des jungen Nahel wurde der 21-jährige Hedi von Polizisten schwer am Kopf verletzt, nachdem er unter anderem von einem Gummigeschoss getroffen worden war.
Bilder von extremer Gewalt
Vier Beamte der Kriminalitätsbekämpfungsbrigade wurden am 20. Juli wegen „schwerer vorsätzlicher Gewalt“ angeklagt. Nachdem einer der Polizisten bereits zugab, den umstrittenen Schuss mit der Selbstverteidigungswaffe abgegeben zu haben, gab ein anderer zu, an den brutalen Schlägen auf den jungen Mann beteiligt gewesen zu sein. Die beiden anderen Polizisten stritten gegliche Beteiligung ab. Einer der Beamten wurde zunächst in Gewahrsam genommen, später aber wieder freigelassen.
#Révélations Mediapart publie les enregistrements de vidéosurveillance montrant les violences commises par quatre policiers sur #Hedi, dans la nuit du 1er au 2 juillet à Marseille.
Ces images accablent les policiers.
Notre enquête vidéo en intégralité 👉https://t.co/fXErkNvrlH pic.twitter.com/p1CBORXB8u
Am Dienstagabend veröffentlichte die Onlinezeitung Mediapart die Aufnahmen einer Videoüberwachungskameras zum Zeitpunkt des Vorfalls. In einem über drei Minuten langen Video schildert die Onlinezeitung den Ablauf der Ereignisse. Mediapart spricht von einer „extremen Gewalt der unnötigen Schläge“ gegen den jungen Mann.
Mediapart berichtet außerdem: „Im Gegensatz zu den Aussagen des Polizisten, der erklärt, er habe aus einer Entfernung von 10-15 Metern, vielleicht 15-20 Metern geschossen, erfolgte der Schuss nach unseren Berechnungen (basierend auf dem Moment, in dem der Polizist in Schussposition ist und dem Moment, in dem Hedi zusammenbricht) aus einer Entfernung zwischen 5 und 8,15 Metern“.
Die weiteren Ermittlungen müssen nun klären, ob der Schuss aus der Selbstverteidigungswaffe legitim war oder nicht. Der junge Hedi mußte sich am 25. September einer weiteren Operation am Kopf unterziehen.
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