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Eine am Samstag veröffentlichte Umfrage über die Wahlabsichten der Franzosen bei den Präsidentschaftswahlen 2022 deutet darauf hin, dass sich Emmanuel Macron und Marine le Pen in der zweiten Runde gegenüberstehen werden.

Sieben Monate vor den Präsidentschaftswahlen ist das Rennen um den Elysée-Palast bereits in vollem Gange. Der Staatschef Emmanuel Macron hat drei Tage in Marseille verbracht und sah dabei aus wie ein Kandidat auf Wahlkampftour. Sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite des politischen Spektrums haben sich in den letzten Tagen mehrere Kandidaten für die Vorwahlen ihrer jeweiligen politischen Partei gemeldet.

Eine Umfrage von Ipsos-Sopra Steria für Le Parisien und France Info bietet eine interessante Momentaufnahme des Meinungsbildes und der Wahlabsichten der Franzosen.

Emmanuel Macron liegt in der ersten Runde in Führung
Emmanuel Macron könnte ganz oben stehen, egal welche Kandidaten ihm entgegentreten. Wenn Eric Zemmour nicht kandidiert und Xavier Bertrand der Kandidat der LR ist, würde Emmanuel Macron 25% der Stimmen erhalten, 25,5%, wenn Valérie Pécresse die Rechte vertritt und 26%, wenn Michel Barnier nominiert wird. 24% war das Ergebnis, das der Kandidat Emmanuel Macron im ersten Wahlgang 2017 erzielte.

Bertrand und Pécresse Kopf an Kopf
Xavier Bertrand, der Präsident der Region Hauts-de-France, der als einer der ersten seine Kandidatur erklärt hat, und Valérie Pécresse, die Präsidentin der Region Île-de-France, liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Er würde im ersten Wahlgang 17% der Stimmen erhalten, gegenüber 16% für Valérie Pécresse.

„Die Rechte befindet sich in einer heiklen Phase“, erklärt Brice Teinturier, der stellvertretende Direktor von Ipsos, gegenüber Le Parisien. „Die Wählerinnen und Wähler wissen nicht, wer ihr Kandidat oder ihre Kandidatin ist, und auch nicht, wie er oder sie benannt werden wird. Was sie am meisten fürchten, ist ein Krieg der Führer, der seine Chancen für 2022 zerstören würde.

Auf alle Fälle wird vorhergesagt, dass Marine Le Pen, Vorsitzende des Rassemblement National 22 bis 23% der Wählerstimmen auf sich ziehen könnte.

Die Linke abgeschlagen
Der Umfrage zufolge würde die Linke im ersten Wahlgang nur etwa ein Drittel der Wähler auf sich vereinen können. Die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, die noch nicht offiziell kandidiert, liegt in der Umfrage bei gerade mal 9% der Wählerstimmen, egal wie das Szenario aussieht. Dem Anführer von France Insoumise Jean-Luc Mélenchon werden 8 bis 8,5% der Wahlabsichten zugeschrieben. Was den grünen Yannick Jadot anbelangt, so würde sein Ergebnis zwischen 10 und 11% liegen können. Yannick Jadot wäre also der am besten geeignete Kandidat für den linken Flügel.

Sieben Monate vor der Wahl sind sich weniger als 53% der Franzosen sicher, wählen zu gehen. Der Anteil der potenziellen Stimmenthalter wird auf 20% geschätzt, obwohl die Präsidentschaftswahlen in der Regel zu den Wahlen gehören, die die meisten Menschen mobilisieren.

Nach dieser Umfrage stünden sich Emmanuel Macron und Marine le Pen in jedem Fall in der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen gegenüber. Wie im Jahr 2017.


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