Tag & Nacht

Am 24. Februar wurde in den spanischen Pyrenäen in der Nähe von Saragossa, ein Goldschakal fotografiert. Die Entdeckung eines lebenden Exemplars dieser Art in den Pyrenäen wirft jetzt die Frage auf, ob man sich über das Auftauchen dieses neuen Raubtiers in Frankreich Sorgen machen sollten.

Der Goldschakal, der optisch einem Miniaturwolf ähnelt und maximal 15kg wiegt, stammt ursprünglich aus dem Orient. Sein Vorkommen in Westeuropa ist relativ neu; offiziell wurde er 2017 in Frankreich registriert. Erkennbar ist er an seinem goldschimmernden Fell. Die jüngste Sichtung in den spanischen Pyrenäen, dokumentiert durch ein Video der spanischen Gesellschaft für den Erhalt und die Studie von Säugetieren, markiert die erste bestätigte Präsenz eines lebenden Tieres in Spanien. Im Januar 2023 wurde im Baskenland ein offensichtlich überfahrenes Tier gefunden.

Der natürliche Zuzug dieses Raubtiers nach Zentral- und Westeuropa wird durch die Abwesenheit des Wolfs, dessen Population in dieser Region noch gering ist, unterstützt. Der Goldschakal ernährt sich hauptsächlich von Kleintieren, Insekten und Früchten, ähnlich wie ein Fuchs, und trägt durch das Verzehren von Aas auch zur Säuberung der Natur bei.

Sollte die Ankunft des Goldschakals in den Pyrenäen Beunruhigung auslösen? Laut France Nature Environnement ist sein Erscheinen auf französischem Boden eher ein positives Zeichen. Es zeigt, dass die Ökosysteme divers genug sind, um mehreren Raubtierarten Lebensraum zu bieten, was wiederum der biologischen Vielfalt zugutekommen könnte. Natürliche Räuber halten durch die Jagd auf schwächere oder kranke Beutetiere die Populationen im Gleichgewicht und fördern so die Gesundheit der Artenvielfalt.

Was die Landwirtschaft betrifft, so ist das Risiko durch den Goldschakal als minimal einzuschätzen. Angriffe auf Neugeborene Nutztiere sind möglich, doch aufgrund der geringen Größe des Goldschakals sind bestehende Schutzmaßnahmen in der Regel ausreichend. Selbst in Ländern, in denen der Goldschakal fest etabliert ist, sind Übergriffe auf Nutztiere äußerst selten.

In Frankreich ist der Goldschakal zudem als nicht jagdbares Wild gelistet, was bedeutet, dass weder die Jagd noch das Fallenstellen erlaubt sind.

Die Ankunft des Goldschakals in den Pyrenäen und darüber hinaus könnte weniger ein Grund zur Sorge als vielmehr ein Zeichen für die anhaltende Erholung und Vielfalt der Ökosysteme sein.


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