Tag & Nacht

Wenige Tage nach den ersten Lockerungen der gesundheitlichen Einschränkungen und einer sichtbaren Abschwächung der Epidemie bereiten sich die Franzosen darauf vor, ab Mittwoch wieder etwas mehr Freiheit zu erlangen. Die Restaurantterrassen, Kinos, Theater, Museen werden mit reduzierter Kundenzahl wieder geöffnet, und die Sperrstunde wird von 19 auf 21 Uhr verschoben.

Restaurants, Kinos, Theater, Museen… Obwohl noch mit reduzierten Kundenzahlen werden die Franzosen am Mittwoch doch ein wenig mehr Freiheit erfahren, zu einer Zeit, in der sich die Covid-19-Epidemie verlangsamt und die Impfkampagne die Zahl von 20 Millionen Erstimpfungen erreicht.

Einige glückliche Franzosen konnten bereits zu Himmelfahrt das erste lange Wochenende seit der Aufhebung des Lockdowns und der Reisebeschränkungen Anfang Mai, nutzen, um sich auf dem Land oder am Meer zu erholen.

Ab Mittwoch wird die Ausgangssperre von 19 Uhr auf 21 Uhr verlegt und viele Einrichtungen, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind, werden wieder öffnen, wenn auch nur mit reduzierten Kundenzahlen.

Tische für maximal 6 Personen

Die seit dem 30. Oktober geschlossenen Kinos werden mit einer Kapazität von 35% und maximal 800 Zuschauern wieder öffnen können. Auch Museen, Theater, Freilichtzoos, Bibliotheken und alle Geschäfte öffnen wieder mit reduzierter Kapazität.

Was die Bars und Restaurants betrifft, so ist ab Mittwoch die Öffnung der Terrassen erlaubt, mit 50% der Kapazität und mit Tischen von maximal 6 Personen.

Für manche Gastronomen sind die Regeln noch zu komplex, zumal das Wetter im Mai unsicher ist.

Aber, wie manche kritiker der Lockerungsstrategie betonen: Nicht alle Restaurants können hiervon profitieren – kaum 40% der Restaurants in Frankreich haben eine Terrasse. Diese müssen daher die nächste Stufe der Lockerungen am 9. Juni abwarten.

Ab Juni dann können Cafés und Restaurants wieder eine begrenzte Anzahl von Kunden innen in den Gasträumen bedienen, die Ausgangssperre wird auf 23 Uhr verschoben und die Begrenzungen für kulturelle Veranstaltungsorte werden weiter gelockert.

Diese schrittweise Öffnungen werden durch die deutliche Verbesserung der epidemiologischen Situation und die Beschleunigung der Impfkampagne ermöglicht.

Seit Samstag haben mehr als 20 Millionen Franzosen eine erste Injektion eines Impfstoffs und 8,8 Millionen beide Dosen erhalten (d. h. 13,1% der Gesamtbevölkerung und 16,8% der erwachsenen Bevölkerung). Das nächste Ziel der Regierung ist es, bis Mitte Juni 30 Millionen Menschen geimpft zu haben.

Um das zu erreichen, ist die Impfung seit Mittwoch für alle über 18-Jährigen in einem „last minute“ Verfahren für Impfdosen möglich, für die von priorisierten menschen keine Reservierung vereinbart wurde.

Alle Erwachsenen werden sich ohne weitere Bedingungen ab dem 15. Juni impfen lassen können.

Hinsichtlich der Entwicklung der Epidemie sind die Anzeichen ebenfalls ermutigend: Die Zahl der Covid-Patienten auf den Intensivstationen sinkt stetig (4.271 am Samstag, verglichen mit 5.005 eine Woche zuvor) und auch die Zahl der Ansteckungen geht stetig zurück.

Sollte sich diese Entwicklung jedoch umkehren, warnte Emmanuel Macron, könnte in Departements, die eine Inzidenzrate von 400 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschreiten, die „Notbremse“ gezogen werden.


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