Tag & Nacht

Der „Digital services act“ ist am Freitag, dem 25. August, in Kraft getreten. Die neue EU-Regelung gibt den Internetgiganten einen neuen Rechtsrahmen und soll unter anderem besser gegen Cybermobbing schützen.

Die Rufnummer 30 18, Frankreichs Notnummer für Cybermobbing, erhält 120 Anrufe pro Tag. Am anderen Ende der Leitung ist an dieses Mal ein Jugendlicher, der befürchtet, dass sein Ex-Freund ein indiskretes Video verbreitet. Unter den anonymen Aussagen findet sich auch die einer 15-jährigen Schülerin, die von einer Mitschülerin belästigt wird. Nach dem ersten Gespräch leiten die Mitarbeiter die Opfer an eine psychologische und manchmal auch an eine juristische Hilfe weiter und greifen direkt bei etwa 15 Plattformen ein.

„Wir können Inhalte löschen lassen, wir können Konten löschen lassen… und das wird in den kommenden Monaten und Tagen noch stärker zum Tragen kommen“, erklärt Samuel Comblez, Einsatzleiter bei der Notrufzentrale 30 18. Seit Freitag, dem 25. August, wird nämlich eine neue europäische Regelung, der „Digital services act“, einen neuen Rahmen für die Social-Media-Internetriesen festlegen. Die neue Richtlinie bezieht sich insbesondere auf Unternehmen mit mehr als 45 Millionen Nutzern pro Monat. Das Prinzip ist einfach: das, was im realen Leben illegal ist, muss auch im Internet illegal sein.


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