Tag & Nacht

Rémy Daillet wird nicht nur verdächtigt, die Entführung der kleinen Mia im Frühjahr organisiert zu haben. Der in Nancy angeklagte Mann soll nach Informationen von Le Parisien einen „Staatsstreich mit dem Ziel der Übernahme des Elysée-Palastes“ geplant haben.

Der in Verschwörerkreisen bekannte Rémy Daillet wurde am Dienstag, 19. Oktober, wegen der Planung eines Staatsstreichs und mehrerer Anschläge verhaftet. Le Parisien berichtet Einzelheiten dieses geheimen Projekts, das den Namen „Operation Azur“ trägt.

Gegen Daillet wird auch wegen „Beihilfe zur Entführung einer Minderjährigen“ ermittelt. Das 8-jährige Mädchen wurde am 13. April von mehreren Männern entführt, während es bei seiner Großmutter mütterlicherseits in einem Dorf in den Vogesen wohnte. Es wurde eine Grossfahndung auf beiden Seiten der Grenze ausgelöst. Das Kind wurde schliesslich in der Gemeinde Sainte-Croix in der Schweiz gefunden.

„Eine neue Macht durch das Volk“
Doch der ehemalige rechtsgerichtete Abgeordnete der Haute-Garonne träumte von einem sehr viel ehrgeizigeren Projekt: dem Sturz des Elysée und der Errichtung „einer neuen Macht durch das Volk“, wie Le Parisien erläutert. Le Parisien zufolge erklärte Daillet seinen engsten Vertrauten: „Ziel ist die absolute Operation, die darin besteht, die größtmögliche Anzahl von Menschen, Demonstranten, zu mobilisieren (…). Die Demonstration hat ein großes Ausmaß, alle sind überwältigt, und sie geht dem Umsturz der Regierung und der staatlichen Strukturen voraus.“

Der Verschwörer und seine Verbündeten wollten 5G-Antennen, Impfzentren oder Impfstofflagerstätten zerstören. Journalisten, die ihnen „feindlich gesinnt“ waren, wurden ebenfalls zur Zielscheibe und es wurde geplant, sie „einzuschüchtern oder sogar anzugreifen“.

300 Anhänger?
Aber das ist noch nicht alles: Rémy Daillet hat in mehreren Mitteilungen an seine Anhänger Einzelheiten über das Verfahren mitgeteilt, das unbedingt zu befolgen sei. Seine Anhänger sollten „die Truppen aus den Provinzen nach Paris transportieren, ausgerüstet mit Schutzschilden und selbstgebautem Sprengstoff“, ein Plan, der viel Blutvergießen zur Folge gehabt hätte. Nach Gesprächsmittschnitten, die Le Parisien vorliegen, wollten sich 300 Anhänger an dem sogenannten „Plan Azur“ beteiligen.

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