Tag & Nacht

Die französische Insel La Réunion im Indischen Ozean steht vor einer neuen Bewährungsprobe: Die Tropensturm Garance zieht heran und wird in den kommenden Stunden voraussichtlich mit voller Wucht auf das Eiland treffen. Die Behörden haben für Donnerstag die höchste Warnstufe, den roten Zyklonalarm, ausgerufen. Aktuell gilt bereits die orangefarbene Warnstufe, doch die Wetterlage verschärft sich zunehmend.

„Jeder Sturm ist eine Herausforderung“

Emmanuel Séraphin, Bürgermeister von Saint-Paul, der zweitgrößten Stadt der Insel mit rund 106.000 Einwohnern, brachte am Mittwoch seine Sorgen zum Ausdruck: „Jede Episode ist eine Prüfung für uns.“

La Réunion wird immer wieder von tropischen Wirbelstürmen getroffen, doch jeder einzelne bringt neue Herausforderungen mit sich. Von Starkregen über Überschwemmungen bis hin zu heftigen Sturmböen – die Inselbewohner wissen, was auf sie zukommt.

„Wir sind resilient, wir wissen, was zu tun ist“, sagt der Bürgermeister. Dennoch betont er die Notwendigkeit, sich auf jedes Unwetter individuell vorzubereiten, da sich die Auswirkungen von Sturm zu Sturm unterscheiden.

Die Bevölkerung trifft Vorsichtsmaßnahmen

„Alle müssen vorsichtig sein“, mahnt Séraphin eindringlich. In den vergangenen Tagen hatten die Bewohner Zeit, sich auf das Unwetter vorzubereiten.

Dazu gehört:

✔️ Vorräte an Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten anlegen
✔️ Häuser sichern und Fenster sowie Türen abdichten
✔️ Pflanzen und Gartenmöbel verstauen, um Schäden durch umherfliegende Gegenstände zu vermeiden
✔️ Haustiere in Sicherheit bringen

„Diese Phase der Vorsorge ist entscheidend“, betont der Bürgermeister. Wer nicht vorbereitet ist, riskiert, im Notfall ohne die nötigen Ressourcen dazustehen – und das könnte gefährlich werden, denn während der roten Warnstufe ist es verboten, das Haus zu verlassen.

Der rote Alarm: Kein Verlassen des Hauses mehr möglich

Sobald die rote Warnstufe in Kraft tritt, wird das öffentliche Leben auf der Insel zum Stillstand kommen. Das bedeutet:

🚫 Niemand darf mehr nach draußen
🚫 Geschäfte, Schulen und öffentliche Einrichtungen bleiben geschlossen
🚫 Die Straßen sind gesperrt, Rettungsdienste können nicht mehr ausrücken

„Mit der roten Warnstufe heißt es: Türen zu und drinnen bleiben“, erklärt der Bürgermeister. Selbst kleine Wege, um noch schnell etwas zu besorgen oder Bekannte zu besuchen, sind dann nicht mehr möglich.

Obwohl diese Maßnahmen drastisch klingen, sind sie notwendig – bei tropischen Wirbelstürmen können starke Windböen ganze Dächer abdecken, Strommasten umknicken und Straßen unpassierbar machen.

Notunterkünfte für Betroffene eingerichtet

Nicht jeder auf der Insel hat die Möglichkeit, sich in einem sicheren Zuhause zu schützen. Deshalb wurden insgesamt 17 Notunterkünfte eingerichtet.

Dort stehen:

✅ Feldbetten für Übernachtungen
✅ Trinkwasser und Nahrungsmittel
✅ Medizinische Notversorgung

Diese Unterkünfte sind vor allem für obdachlose Menschen und diejenigen gedacht, deren Häuser nicht sturmfest sind. Wer sich unsicher fühlt, kann sich dort in Sicherheit bringen, bevor der Sturm zuschlägt.

Was passiert nach dem Sturm?

Sobald die schlimmste Phase vorüber ist und die Behörden Entwarnung geben, beginnt der nächste wichtige Schritt: Die Aufräumarbeiten.

Erfahrungsgemäß hinterlassen Zyklone auf La Réunion:

💨 Umgestürzte Bäume und Strommasten
💦 Überschwemmte Straßen und Wohngebiete
🚧 Beschädigte Infrastruktur

Die Stadtverwaltungen und Einsatzkräfte stehen bereit, um so schnell wie möglich für Normalität zu sorgen. Doch bis dahin gilt für alle: Drinnen bleiben, durchhalten – und hoffen, dass Garance nicht allzu viel Schaden anrichtet.

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