Tag & Nacht

Im Jahr 2006 wurde zwischen Carcassonne und Trèbes, in der Region Aude, zum ersten Mal ein mikroskopisch kleiner Pilz entdeckt, der für die Platanen, die fast die gesamte Länge des Canal du Midi säumen, tödlich ist.

Mit dem farbigen Pilz sind die prächtigen, mehr als hundert Jahre alten Baumreihen dem Untergang geweiht, denn die Krankheit „kennt heute leider keine präventive oder heilende Behandlung“, erinnert Jean-Luc Souldadié, Projektleiter für die Restaurierung der Baumreihen des Canal du Midi bei Voies Navigables de France. Und schlimmer noch, sehr ansteckend, verbreitet sich der Pilz leicht über Wasser und Schifffahrt.

Der vom Staat angenommene Plan besteht nun darin, die angesteckten Platanen zu fällen und zu verbrennen, aber auch diejenigen, die sich in der Nähe in einem Umkreis von 35 Metern befinden. Ein radikales Abholzen dieser Bäume, was von den Anwohnern und Nutzern des Kanals überhaupt nicht gerne gesehen wird.

Früher hatte der Kanal 42.000 Platanen. Heute sind 28.000 Bäume gefällt und 13.700 neu gepflanzt worden. Neue Arten, wie z.B. die behaarte Eiche, werden nun ausgewählt. Durch das Fällen werden auch die Ufer geschwächt und müssen wiederhergestellt werden. Außerdem ist es notwendig, Nistkästen in der Nähe anzubringen, um die vielen Vögel zu schützen, die in den Bäumen leben.

Seit 2006 wurden 75 M€ ausgegeben. Der größte Teil der Finanzierung kommt vom Staat (62,6 Mio. €), unterstützt von der Region und den Departements (7,2 Mio. €) und Sponsorengeldern (7 Mio. €). Die Gesamtkosten für die Wiederherstellung der Bäume und Ufer werden auf satte 200 Millionen Euro geschätzt.


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