Die Polizei in Toulouse hat eine illegale Werkstatt ausgehoben, die von Personen aus osteuropäischen Ländern betrieben wurde und und in der Zigaretten mit geschmuggelten Tabak aus Polen hergestellt wurden. Es wurden Maschinen und 570 kg Tabak beschlagnahmt. Fünf Verdächtige werden sich vor dem Strafgericht von Toulouse verantworten müssen.
Ein war ein unauffälliges Hinterzimmer im hinteren Teil eines Restaurants in Launaguet, nördlich von Toulouse. Nichts Besonderes – außer einigen Personen, die den Ort jede Nacht bewachten. „Ein privater Sicherheitsdienst“, schmunzelt ein Polizist, der an die Paranoia von Drogenhändlern gewöhnt ist.
Hier ging es jedoch nicht um Drogen, sondern um Zigaretten, die vor Ort mit Hilfe von Maschinen hergestellt werden, die 1.500 Zigaretten pro Minute „ausspucken“ können! Und auch wenn die gefälschten Schachteln die bekannten rot-weißen Farben zeigen, ist hier keine internationale Manufaktur am Werk. „Eher die Mafia aus den östlichen Ländern“, so ein Kenner.
Eine Tonne Tabak aus Polen importiert
Die Polizei in Toulouse ermittelte seit September zu dieser illegalen Werkstatt. Zunächst gab es einen Hinweis gegenüber Mitgliedern der Brigade Anti-Criminalité de la Rive gauche.
Die Polizisten setzten die Überwachung der heimlichen Zigarettenfabrik in enger Zusammenarbeit mit den Ermittlern der Abteilung für Betäubungsmittel des Sicherheitsdienstes des Departements fort. Bei ihren Ermittlungen fanden sie heraus, dass der Tabak regelmäßig aus Polen kam. Mindestens eine Tonne seit Mitte September. Die Transporte waren streng überwacht und „gesichert wie bei Drogen-Transporten“, so ein Polizist.
Letzte Woche haben die Gendarmen in Montech auf Hinweis der Toulouser Polizei eine erste Werkstatt ausgehoben und Maschinen zur Herstellung von Zigaretten beschlagnahmt. Der Besitzer der Räumlichkeiten wurde festgenommen. Am Montag verhafteten die Polizisten in Launaguet und im Großraum Toulouse fünf Personen im Alter zwischen 38 und 46 Jahren. Darunter befanden sich vier Männer, die aus der Ukraine, Aserbaidschan und Kasachstan stammten.
Drei Maschinen, deren Wert auf über 80.000 € geschätzt wird, wurden beschlagnahmt. Mit einer konnte der Tabak gemischt werden, eine andere stellte die Zigaretten her und eine dritte packte sie in Schachteln ab. Die Ermittler beschlagnahmten 570 kg Tabak. Und mehrere Kartons, die mit jeweils 50 Stangen gefüllt waren und zur Auslieferung bereitstanden.
Die Schachtel mit 50 Stangen soll für 1.000 € angeboten worden sein, d. h. 2 € pro Packung! „Brutal“, warnen Raucher, die es gewagt haben, diese Zigaretten zu testen. Analysen sind im Gange, um die Produkte zu bestimmen, aus denen die illegalen Zigaretten bestehen.
Der Zoll in Toulouse schätzt den illegalen Markt für den Verkauf von Tabakwaren, die vor allem aus Andorra stammen, auf 40 %. Im November ist unser Umsatz an legalen Zigaretten um weitere 12% gesunken. Wegen der illegalen Werkstatt? Viele Gewerbetreibende vermuten das.
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