Am heutigen Dienstag, dem 4. Februar 2025, erschütterte ein schrecklicher Vorfall die schwedische Stadt Örebro. An der Campus-Risbergska-Schule, einer Einrichtung für Erwachsenenbildung, fielen gegen 12:30 Uhr Schüsse, die nach aktuellen Informationen der Polizei etwa zehn Menschen das Leben kosteten. Unter den Toten befindet sich vermutlich auch der mutmaßliche Täter. Die Behörden schließen ein terroristisches Motiv aus.
Die genauen Hintergründe der Tat sind derzeit noch unklar. Der mutmaßliche Schütze war der Polizei zuvor nicht bekannt und gehörte keiner kriminellen Vereinigung an. Die Ermittler gehen davon aus, dass er allein handelte, schließen jedoch nicht aus, dass weitere Personen in die Tat verwickelt sein könnten. Die Identifizierung der Opfer und die Aufklärung des Motivs haben für die Behörden nun oberste Priorität.
Augenzeugen berichten von chaotischen Szenen während des Angriffs. Schüler und Lehrer verbarrikadierten sich in Klassenräumen, nutzten Tische und Stühle, um Türen zu blockieren, und versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Die Polizei evakuierte insgesamt sechs Schulen in der Umgebung, um mögliche weitere Gefahren auszuschließen. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben und sich von Fenstern fernzuhalten.
Die medizinische Versorgung der Verletzten wurde umgehend eingeleitet. Fünf Personen mit schweren Verletzungen wurden ins Universitätskrankenhaus Örebro gebracht, vier von ihnen mussten operiert werden. Ein Intensivhubschrauber aus Uppsala wurde zur Unterstützung angefordert. Die Krankenhäuser der Region stellten auf Notfallbetrieb um, um der Situation gerecht zu werden.
Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson äußerte sich tief betroffen über die Ereignisse: „In einem Klassenzimmer eingeschlossen zu sein und um sein Leben zu fürchten, ist ein Albtraum, den niemand erleben sollte.“ Justizminister Gunnar Strömmer betonte, dass die Regierung in engem Kontakt mit der Polizei stehe und die Entwicklungen genau verfolge.
Örebro, etwa 200 Kilometer westlich von Stockholm gelegen, ist eine Stadt mit rund 126.000 Einwohnern. Die Campus-Risbergska-Schule dient hauptsächlich der Erwachsenenbildung und bietet unter anderem Kurse für Personen an, die ihre Schulabschlüsse nachholen oder verbessern möchten.
Die Ermittlungen zu diesem tragischen Vorfall stehen noch am Anfang. Die Polizei hat das Gelände weiträumig abgesperrt und führt umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen durch. Die genauen Umstände und das Motiv des Täters sind weiterhin Gegenstand der Untersuchungen.
Ein ruhiger Schultag endet im Albtraum
Es war ein ganz normaler Dienstag. Viele Schüler hatten die Schule bereits verlassen, da am Vormittag nationale Prüfungen geschrieben wurden. Doch gegen 12:30 Uhr durchbrach eine Serie lauter Schüsse die Stille. Was folgte, war Panik und Chaos.
Lehrer und Schüler rannten um ihr Leben. Einige verbarrikadierten sich in Klassenzimmern, andere versuchten, sich aus dem Gebäude zu retten. „Wir hörten drei laute Knalle und dann Schreie“, berichtete der 28-jährige Andreas Sundling, der sich mit anderen in einem Raum einschloss. Eine Lehrerin, Lena Warenmark, sagte dem schwedischen Fernsehen SVT, sie habe mindestens zehn Schüsse gehört.
Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an. Streifenwagen, Krankenwagen und sogar ein Hubschrauber waren im Einsatz. Das Schulgelände wurde evakuiert, um weiteren Schaden zu verhindern. Doch für viele kam die Hilfe zu spät.
Die Opferzahl könnte weiter steigen
Die genauen Zahlen sind noch unklar, da die Spurensicherung noch läuft. „Die Schäden am Tatort sind so massiv, dass wir noch keine endgültige Opferzahl nennen können“, erklärte Polizeichef Roberto Eid Forest. Fest steht: Der mutmaßliche Täter ist unter den Toten. Ob er sich selbst gerichtet hat oder von der Polizei gestoppt wurde, ist noch nicht offiziell bestätigt.
Fünf Schwerverletzte werden im Krankenhaus behandelt, vier davon mussten operiert werden. Die Ärzte kämpfen um ihr Leben. Die Polizei schließt ein terroristisches Motiv aus, doch über die Hintergründe der Tat gibt es bislang keine Informationen.
Schweden in Trauer – „Unbeschreiblich traurig“
Die Tat hat das ganze Land in eine tiefe Schockstarre versetzt. Justizminister Gunnar Strömmer sprach von einem Ereignis, das „unsere gesamte Gesellschaft bis ins Mark erschüttert“. Er betonte, dass solche Gewalttaten in schwedischen Schulen extrem selten sind. Zwar gab es in den letzten Jahren Angriffe mit Messern oder Äxten, doch eine Schießerei mit so vielen Toten ist beispiellos.
Auch Schwedens König Carl XVI. Gustaf äußerte sich bestürzt: „Mit Trauer und Entsetzen haben meine Familie und ich von dieser schrecklichen Tat erfahren. Unser Mitgefühl gilt den Familien und Freunden der Opfer.“
Wie konnte das passieren?
Die große Frage, die sich nun alle stellen: Warum? Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass der Schütze vorher auffällig war. Er war der Polizei nicht bekannt, hatte keine kriminelle Vergangenheit. Nach ersten Erkenntnissen handelte er allein. Doch die Ermittler untersuchen, ob es Mitwisser oder Unterstützer gab. Noch am Dienstagabend wurde seine Wohnung durchsucht – was die Polizei dort fand, ist nicht bekannt.
Premierminister Ulf Kristersson forderte Geduld: „Wir alle wollen verstehen, warum das passiert ist. Doch diese Antworten brauchen Zeit.“
„So etwas passiert nicht in Schweden“ – Doch jetzt schon
Europa reagiert bestürzt auf die Tat. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach auf X (ehemals Twitter) von einer „entsetzlichen Tragödie“: „Gewalt und Terror haben in unserer Gesellschaft keinen Platz – erst recht nicht in Schulen.“
Viele Schweden dachten bisher, dass so etwas nur anderswo passiert. Anschläge in den USA oder anderen Ländern? Ja, aber nicht hier. Doch diese Illusion wurde brutal zerstört.
Was bleibt, ist Trauer, Wut – und eine drängende Debatte über Schul- und Waffensicherheit. Hätte man das verhindern können? Braucht es strengere Waffengesetze oder mehr Sicherheitsmaßnahmen an Schulen?
Fragen, auf die Schweden dringend Antworten finden muss.
Catherine H.
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