Tag & Nacht




Was als Routineflug in den Himmel über Gujarat begann, endete nur fünf Minuten später in einer Katastrophe: Eine Boeing 787-8 der Air India, Flug AI 171 mit Ziel London-Gatwick, stürzte am Donnerstag kurz nach dem Start ab. Das Unglück ereignete sich mitten in einem dicht besiedelten Wohngebiet der nordwestindischen Metropole Ahmedabad.

An Bord befanden sich 242 Menschen – 230 Passagiere und 12 Crewmitglieder. Unter den Reisenden waren neben 169 Indern auch 53 Briten, sieben Portugiesen und ein kanadischer Staatsbürger. Die ersten Bilder vom Unfallort zeigen dichte Rauchschwaden, Flammen und Rettungskräfte, die Verletzte auf Tragen aus den Trümmern holen. Die Maschine schlug in einem Gebiet namens Meghani Nagar ein – mitten zwischen Wohnhäusern, Autos, kleinen Geschäften.

Für viele war dieser Flug der Beginn einer Reise nach Europa – für manche sogar ein Neuanfang. Niemand konnte ahnen, dass diese Reise so tragisch enden würde.

Der Jet, ein moderner Dreamliner, war erst wenige Jahre im Einsatz. Die Boeing 787 gilt als eines der sichersten und fortschrittlichsten Flugzeuge der Welt. Dieser Absturz markiert den ersten Totalverlust dieses Modells seit seiner Einführung im Jahr 2009. Was ist passiert?

Augenzeugen berichten von ungewöhnlichen Motorengeräuschen kurz nach dem Start. Laut offiziellen Angaben hob die Maschine um 13:38 Uhr Ortszeit ab und verschwand etwa fünf Minuten später vom Radar. Es war eine dieser Sekunden, in denen sich das Schicksal von hunderten Menschen für immer verändert.

Die beiden Piloten – ein erfahrener Kapitän mit über 8.000 Flugstunden und ein Co-Pilot mit mehr als 1.100 Stunden – galten als versiert. Erste Analysen deuten auf ein technisches Versagen oder eine plötzliche Systemstörung hin. Doch was genau das Unglück ausgelöst hat, bleibt vorerst Spekulation. Ein Team von Flugunfallermittlern ist bereits vor Ort.

Der Zivilluftfahrtminister Indiens meldete sich noch am Nachmittag zu Wort. Rettungsteams seien in höchster Alarmbereitschaft. Die Regierung habe alle verfügbaren Ressourcen mobilisiert, um Hilfe zu leisten. Auch Air India reagierte schnell: Eine Notfallhotline wurde eingerichtet, Unterstützungszentren für Angehörige eingerichtet. Der Vorstandsvorsitzende äußerte sich betroffen und versprach, alle Betroffenen umfassend zu unterstützen.

Man kann nur erahnen, was die Angehörigen in diesen Stunden durchmachen. Der Schock, die Ungewissheit – und die verzweifelte Hoffnung, dass ihre Liebsten überlebt haben könnten. Gab es überhaupt Überlebende? Diese Frage bleibt zunächst unbeantwortet.

Währenddessen ruht der Betrieb auf dem Flughafen Ahmedabad. Flüge wurden umgeleitet, Start- und Landebahnen gesperrt. Es herrscht Ausnahmezustand – nicht nur am Boden, sondern auch in den Herzen vieler Menschen.

Techniker und Experten aus aller Welt werden sich nun der Unglücksursache widmen. Die Blackbox wird vermutlich entscheidende Hinweise liefern. Denn eines ist sicher: Die Luftfahrtwelt schaut mit großer Spannung auf dieses Ereignis – nicht zuletzt, weil ein Absturz dieses Flugzeugtyps bisher fast undenkbar schien.

Ein Bewohner Ahmedabads, der beim Absturz nur wenige hundert Meter entfernt stand, schilderte: „Es war wie ein Erdbeben. Dann dieses Grollen. Und plötzlich Feuer.“ Solche Augenblicke brennen sich ins kollektive Gedächtnis ein. Nicht nur für die direkt Betroffenen, sondern auch für eine ganze Nation.

Was bleibt, ist Trauer – und der dringende Wunsch nach Antworten. Wie konnte es so weit kommen? Was lässt sich in Zukunft tun, um solche Tragödien zu verhindern?

In diesen Momenten zeigen sich aber auch Mitgefühl, Solidarität und die Fähigkeit der Menschen, füreinander da zu sein. Retter, Freiwillige, Ärzte – sie alle kämpfen gegen die Uhr.

Ein Land hält den Atem an – in Gedanken bei jenen, deren Leben an Bord von AI 171 für immer verändert wurde.

Von C. Hatty

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