Die Direktorin des Climate Action Network, Anne Bringault, verweist auf dem Sender France Inter auf eine zu große Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und eine Diskrepanz zwischen ehrgeizigen Klimazielen und einem Mangel an kohärenten Maßnahmen.
Ist Frankreich in Sachen Klimaschutz auf der Höhe seiner Ambitionen? „Nicht wirklich“, antwortet Anne Bringault, Programmdirektorin des Climate Action Network, auf dem Sender France Inter. Am Donnerstag, den 14. September, wurden die Zahlen für 2022 veröffentlicht. Das Ergebnis ist eindeutig: „Was den Rückgang der Nettoemissionen von Treibhausgasen angeht, erreicht Frankreich sein Ziel nicht“, sagt Bringault.
Frankreich war nur in zwei Sektoren innerhalb der Vorgaben, nämlich in der Industrie und im Bauwesen. Dies sei aber auf „externe Zwänge“ und nicht auf „strukturelle Maßnahmen“ zurückzuführen, betonte Bringault. „Es gab wegen des Krieges in der Ukraine eine Energiekrise und sehr hohe Energiepreise, die dazu geführt haben, dass man dazu neigte, seinen Verbrauch zu senken, entweder durch Sparmaßnahmen oder durch Verzicht“.
Im Verkehrsbereich hingegen habe Frankreich man den Kohlenstoffausstoß regelrecht explodieren lassen. „Warum? Weil wir immer größere Fahrzeuge haben und damit immer mehr Treibstoff verbrauchen“, so Bringault. Und auch der Flugverkehr liege fast wieder auf einem Niveau wie vor der Covid-Krise. „Wir sind immer noch völlig in unserer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen gefangen“, bedauert sie.
Da die Regierung am kommenden Montag den politischen Parteien ihren Fahrplan für die ökologische Planung vorlegen wird, fordert Anne Bringault, dass dieser „sehr klar sein muss, mit starken Ambitionen, aber vor allem mit Maßnahmen, die mit den Zielen übereinstimmen“. Bisher habe man oft sehr ehrgeizige Ziele genannt, aber nie kohärente Maßnahmen unternommen. „Wir brauchen wirklich für jeden Sektor Maßnahmen, die sicherstellen, dass wir die Ziele einhalten können, und eine Finanzierung, die über mehrere Jahre hinweg sichtbar und spürbar ist“.
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