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Biokohle ermöglicht unter anderem die Speicherung von Kohlendioxid. Sie gilt als der neue Star unter den Investoren.

Mitten im Wald von Les Landes in Lacanau (Gironde) ist eine neue Produktion entstanden: eine Lösung, um Kohlenstoff zu speichern. Biochar, eine Pflanzenkohle, gilt als Produkt der Zukunft, um den Klimawandel zu bekämpfen. Diese sehr feine Holzkohle wird aus abgebrannten Wäldern hergestellt. Jede Tonne Biokohle bindet das Äquivalent von 2,5 Tonnen Kohlendioxid, dem wichtigsten Treibhausgas.

Ersetzen von Zement
Die Umwandlung erfolgt durch Pyrolyse. Holz oder andere landwirtschaftliche Rückstände werden gesammelt, in einen Ofen gelegt und bei sehr hohen Temperaturen ohne Sauerstoff erhitzt. Die dabei entstehenden Gase werden zur Stromerzeugung genutzt. Übrig bleiben herkömmliche Holzkohle und Biokohle, die gesammelt und dann 24 Stunden lang abgekühlt werden. Das neue Produkt wird insbesondere im Bauwesen eingesetzt. Zum ersten Mal wird in Frankreich auf einer Baustelle in der Nähe von Lyon (Rhône) Biokohle, die viel weniger Energie verbraucht als Zement, verwendet. „Wir haben einen Zement, der ein Kohlenstoffspeicher ist und dessen Netto-Kohlenstoffbilanz negativ ist“, erklärt Laurent Legay, Direktor für Märkte und Angebot bei der Firma Vicat.

Die Landwirtschaft greift ebenfalls immer öfter auf Dünger aus Biokohle zurück, wie in Brasilien, wo mehrere Investoren mehr als 10 Millionen Euro auf ein junges französisches Unternehmen gesetzt haben, das gerade eine der größten Biokohle-Produktionsstätten der Welt eingeweiht hat.


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