Tag & Nacht




Griechenland steht in Flammen. Während das Thermometer seit Tagen kaum unter die 40-Grad-Marke sinkt, toben heftige Waldbrände über mehrere Landesteile hinweg – eine Katastrophe mit Ansage. Binnen nur zwei Tagen wurden Tausende Hektar Natur zerstört, Tiere verendeten qualvoll in den Flammen, fünf Feuerwehrleute mussten mit Verletzungen ins Krankenhaus. Die Regierung spricht von einem „titanischen Kampf“, unterstützt von europäischen Partnern.

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Flammen in Kreta, Euböa und auf dem Peloponnes

Seit Samstag breiten sich die Brände wie ein Lauffeuer aus – angefacht durch starke Winde und eine anhaltende Hitzewelle. Besonders betroffen: die Halbinsel Peloponnes im Südwesten sowie die Inseln Kreta, Euböa und Kythira. Ganze Landstriche stehen dort in Flammen. Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz, rund um die Uhr.

Am Sonntagmorgen meldete der Sprecher der Feuerwehr, Vassilis Vathrakogiannis, zwar eine „gewisse Entspannung auf mehreren Fronten“, doch Entwarnung klingt anders. Der gesamte Sonntag galt weiterhin als Hochrisikotag, nahezu im ganzen Land.

Europäische Hilfe – ein Hoffnungsschimmer am Himmel

Angesichts der dramatischen Lage hat Griechenland über das europäische RescEU-Programm sechs Löschflugzeuge angefordert. Zwei italienische Maschinen wurden für Sonntag erwartet, Spezialkräfte aus Tschechien befinden sich bereits im Einsatz. Ein Zeichen europäischer Solidarität – und zugleich ein Eingeständnis: Griechenland kommt allein nicht mehr weiter.

Die Brände fordern nicht nur Ressourcen, sondern gefährden auch Menschen. Fünf Feuerwehrleute wurden am Samstag verletzt, teilweise schwer. Die Gefahr für die Einsatzkräfte ist allgegenwärtig – glühende Hitze, dichte Rauchschwaden, unberechenbare Windböen.

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Hitzewelle ohne Gnade – 44 Grad im Schatten

Seit dem 21. Juli leidet das Land unter einer extremen Hitzewelle. Am Sonntag stiegen die Temperaturen erneut auf bis zu 44 Grad Celsius. Eine Besserung ist erst für Montag in Sicht, wenn etwas kühlere Luft erwartet wird.

Solche extremen Wetterlagen sind in Griechenland keine Seltenheit mehr – sie sind zum beunruhigenden Sommerstandard geworden. Der Klimawandel macht aus einst außergewöhnlichen Ereignissen eine gefährliche Regelmäßigkeit.

Klimawandel als Brandbeschleuniger

Seit dem 19. Jahrhundert hat sich die Durchschnittstemperatur der Erde um über 1,4 Grad erhöht. Diese scheinbar kleine Zahl hat dramatische Auswirkungen: längere Trockenperioden, mehr Hitzerekorde, häufiger auftretende Naturkatastrophen wie die aktuellen Brände in Griechenland. Die Wissenschaft ist sich einig – Ursache ist das menschliche Handeln: Kohle, Gas, Öl. Fossile Brennstoffe befeuern das globale Feuer.

Was folgt daraus? Die Brände in Griechenland sind mehr als ein lokales Unglück. Sie sind ein Fanal – ein weithin sichtbares Zeichen dafür, dass das Klima aus dem Gleichgewicht geraten ist. Die schwelenden Wälder erzählen eine Geschichte, die uns alle betrifft.

Lösungen gibt es – aber sie erfordern Mut

Erneuerbare Energien, sparsamer Konsum, bewusste Ernährung – es gibt Hebel, um gegenzusteuern. Und auch wenn kein einzelner Schritt die Welt retten kann, so liegt doch in der Summe das Potenzial zur Veränderung. Die Frage ist: Sind wir bereit, unsere Komfortzone zu verlassen, bevor noch mehr Länder brennen?

Denn was heute in Griechenland geschieht, kann morgen überall sein.

Autor: Andreas M. Brucker

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