Dicke Wolken, Donnergrollen und sintflutartiger Regen – so sieht der Wetterausblick für den Südwesten Frankreichs aus. Gleich elf Départements sind ab Montagmittag, dem 19. Mai, von Météo-France in Alarmbereitschaft versetzt worden. Die Wetterbehörde hat für diese Regionen die Warnstufe Orange ausgerufen. Der Grund: Heftige Gewitter stehen bevor, begleitet von Starkregen, Hagel und einer intensiven Blitzaktivität.
Es brodelt über dem Südwesten
Das Wetter schlägt Kapriolen – und diesmal hat es die südwestlichen Regionen Frankreichs besonders auf dem Kieker. Schon in den Morgenstunden hatte Météo-France auf ein „markantes“, also ein kräftiges Regen-Gewitter-Ereignis, hingewiesen. Die Prognose: Am Nachmittag geht’s los, mit teils heftigen Entwicklungen bis in die Abendstunden.
Neben den neun Départements in der Region Okzitanien – darunter das Lot, Tarn, Gers und die Ariège – wurden nun auch der Cantal und die Dordogne mit in die Unwetterwarnung aufgenommen. Gemeinsam ergibt das eine gefährliche Wetterlage für über ein Viertel der französischen Landesfläche im Südwesten. Für 14 Uhr wurde die orange Warnstufe aktiviert – ein unmissverständliches Signal zur Vorsicht.
Ein Frühling, der sich gewaschen hat
Wer dachte, der Frühling 2025 hätte sich bislang eher von der ruhigen Seite gezeigt, wird nun eines Besseren belehrt. Es ist das erste wirklich intensive Unwetter dieses Jahres – und es hat es in sich. Die Rede ist von „sehr starken Niederschlägen“, was im Klartext bedeutet: Straßen können überflutet werden, Bäche zu reißenden Strömen anschwellen, Keller volllaufen. Und das alles binnen Minuten.
Auch der Himmel spielt verrückt: Blitzgewitter mit hoher elektrischer Aktivität sind gemeldet. Dazu kommen kräftige Windböen – das perfekte Rezept für umstürzende Bäume, abgedeckte Dächer oder beschädigte Stromleitungen.
Unwägbarkeiten inklusive
Das Tückische an der aktuellen Lage: Trotz aller Wettermodelle bleibt ein Restrisiko in Sachen Genauigkeit. Beginn, Ausmaß und genaue Verortung des Unwetters seien noch unsicher, so Météo-France. Wer also glaubt, „bei uns wird schon nix passieren“, sollte lieber nicht auf sein Glück vertrauen.
Ein Gedanke, der bleibt: Der Klimawandel liefert immer öfter dramatische Hinweise – wie jetzt in Südfrankreich.
Vorbereitung ist alles
In Zeiten wie diesen zählt jede Minute. Wer in einem der betroffenen Départements wohnt oder sich dort aufhält, sollte lose Gegenstände sichern, Fahrzeuge möglichst unterstellen und wetterbedingt seine Ausflüge überdenken. Auch Wanderer in den Pyrenäen oder Touristen in den Weinbergen des Languedoc sollten besonders wachsam sein.
Und wer draußen unterwegs ist, sollte wissen: Unter Bäumen Schutz suchen bei Gewitter – ganz schlechte Idee. Ebenso riskant ist es, in der Nähe von Wasserläufen zu campen oder zu parken.
Klingt nach Panikmache? Ganz im Gegenteil. Es geht um eine realistische Einschätzung der Gefahren, die so ein Unwetter mit sich bringen kann – gerade wenn es blitzschnell zuschlägt.
Ein Sommer mit Vorgeschmack?
Ob das nun der Startschuss für einen besonders unruhigen Wetter-Sommer ist, bleibt offen. Fakt ist: Mit dem heutigen Montag erleben Millionen Menschen in Frankreich eine erste kraftvolle Kostprobe dessen, was Naturgewalten in kürzester Zeit ausrichten können.
Von C. Hatty
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