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Eine Explosion unbekannter Ursache zerstörte am Donnerstag, dem 30. Dezember, eines der Rallyefahrzeuge und verletzte einen französischen Fahrer schwer. Derzeit wird keine Spur ausgeschlossen, aber Angehörige des Opfers sind davon überzeugt, dass es sich um einen Anschlag handelt.

„Das war kein Unfall, sondern tatsächlich ein Bombenattentat.“ Diese Worte stammen von Mayeul Barbet, einem Mitglied des Rennstalls Sodicars Racing aus Gironde. Er sollte der Beifahrer von Philipe Boutron sein, einem französischen Fahrer, der an der 44. Rallye Dakar in Saudi-Arabien teilnahm, der neunten in seiner Karriere.

Doch das Abenteuer endete bereits am Donnerstag, dem 30. Dezember, zwei Tage vor dem Start, als Philippe Boutron und fünf Mitglieder seines Teams Opfer einer Explosion wurden. An diesem Morgen verließen sie ihr Hotel und nahmen in einem Begleitfahrzeug der Rallye Dakar Platz. Nach nur wenigen hundert Metern, explodiert das Fahrzeug.

„Wir haben große Angst, dass die Ärzte gezwungen sein werden, ihm beide Beine zu amputieren.“
Fünf Passagiere bleiben körperlich unversehrt, aber Philippe Boutron wird schwer verletzt. Und zwar an den Beinen. Seine Angehörigen erklärten in der Zeitung Le Parisien – Aujourd’hui en France: „Es geht ihm überhaupt nicht gut. Er wurde nicht einfach nur an der Wade verletzt, wie anfangs behauptet wurde. Er hat schwere Verbrennungen und Zerfetzungen an den unteren Gliedmaßen erlitten. Wir haben große Angst, dass die Ärzte gezwungen sein werden, ihm beide Beine zu amputieren „.

Philippe Boutron (61), der zunächst im Krankenhaus von Jeddah notoperiert worden war, wurde am Montag, dem 3. Januar, nach Frankreich zurückgebracht. Er befindet sich derzeit in einem Krankenhaus in Clamart (Hauts-de-Seine), wo er in ein künstliches Koma versetzt wurde.

Hat die Explosion einen terroristischen Hintergrund? Handelt es sich um einen Anschlag? Laut mehreren Angehörigen gibt es keinen Zweifel: Ja. Am Sonntag, den 2. Januar, berichtete Joël Pally, einer der Überlebenden, über seine Erlebnisse. Am Dienstag nun sagt auch Copilot Mayeul Barbet in Le Parisien: „Es war kein Unfall, sondern tatsächlich ein Bombenattentat!“.

Marie-France Estenace, die Pressesprecherin von Philippe Boutron, erklärt: „Die Explosion ereignete sich nicht im Bereich des Motors, wie die saudischen Behörden zu suggerieren versuchen, sondern unter dem Fahrzeug. Was kann eine Explosion unter einem Fahrzeug erzeugen, wenn nicht ein Sprengsatz? Die Bombe, denn man muss die Dinge beim Namen nennen, wurde unter dem Längsträger platziert, mit anderen Worten unter einem Teil, das unter den Pedalen des Fahrers angebracht war, was erklärt, warum Philippe der einzige Verletzte blieb“.

Aber warum sollte ausgerechnet der Rennstall Sodicars Racing das Ziel eines Anschlags geworden sein? Diese Frage kann derzeit niemand beantworten.

Unmittelbar nach Bekanntwerden der Explosion am Samstag, dem 1. Januar, sprachen die saudi-arabischen Behörden von einem „Unfall“ und schlossen jegliche kriminelle Handlung aus. Der Chef der Rallye-Dakar, David Castéra, erklärte, dass eine Untersuchung im Gange sei und dass keine Spur ausgeschlossen werde, auch nicht die eines „böswilligen Akts“. Das französische Aussenministerium reagierte am Sonntag, 2. Januar, und rief die französischen Bürger angesichts der terroristischen Gefahr in Saudi-Arabien zur Wachsamkeit auf.

Die Organisation der Rallye Dakar hat die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt und ruft die Teilnehmer dazu auf, „ihre Wachsamkeit zu verdoppeln“.


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