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Der 21-jährige Wadim Schischimarin soll am Mittwoch in Kiew vor Gericht erscheinen, weil er einen unbewaffneten 62-jährigen Zivilisten getötet haben soll.

Die Kriegsverbrechen in der Ukraine haben einen ersten Namen: Vadim Shishimarin. Der 21-jährige russische Soldat steht ab Mittwoch, 18. Mai, vor einem Gericht in Kiew. Ihm wird vorgeworfen, einen unbewaffneten 62-jährigen Zivilisten, der sein Fahrrad schob, absichtlich mit einer Kalaschnikow getötet zu haben.

Die Gerichtsverhandlung, die die erste seit Beginn der russischen Invasion ist, wird ein Testfall für das ukrainische Rechtssystem sein. Internationale Institutionen führen eigene Untersuchungen zu den Übergriffen der russischen Truppen in der Ukraine durch.

Vadim Schischimarin erschien bereits am Freitag, den 13. Mai, während einer Vorverhandlung vor den Kameras der internationalen Medien. Der Angeklagte erschien damals in Handschellen und mit kahlgeschorenem Kopf in einem grau-blauen Trainingsanzug vor dem kleinen Bezirksgericht Solomiansky in Kiew.

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Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe
Laut der ukrainischen Staatsanwaltschaft war der russische Soldat mit vier anderen Soldaten unterwegs. Sie stahlen in der Nähe des Dorfes Schupachiwka in der Region Sumy im Nordosten des Landes ein Auto. Das Opfer war mit einem Fahrrad am Straßenrand unweit seines Wohnortes unterwegs.

Der Anwalt von Wadim Shishimarin erklärt, dass sein Mandant die tödlichen Schüsse auf den 62-jährigen Mann gestanden habe, ohne jedoch zu sagen, ob er sich vor Gericht schuldig bekennen werde oder nicht. Dem jungen Soldaten droht eine lebenslange Haftstrafe, wenn er eines Kriegsverbrechens und eines vorsätzlichen Mordes für schuldig befunden wird.

In einem Anfang Mai vom ukrainischen Geheimdienst veröffentlichten Video erklärte Wadim Shishimarin: „Ich bekam den Befehl zu schießen und schoss einmal auf ihn. Er fiel und wir setzten unseren Weg fort“.


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