Tag & Nacht

Angela Merkel setzt ihre Abschiedstournee durch Frankreich mit einem Besuch in Beaune an der Côte d’Or fort, wo sie Emmanuel Macron trifft. In den 16 Jahren an der Spitze Deutschlands in vier aufeinanderfolgenden Amtszeiten hat die Kanzlerin vier französische Präsidenten kennen gelernt.

Letztes Treffen als deutsche Bundeskanzlerin mit dem französischen Präsidenten. Angela Merkel trifft Emmanuel Macron am Mittwoch, 3. November, in Beaune (Côte-d’Or). In 16 Jahren an der Spitze Deutschlands hat sie vier französische Staatspräsidenten und ebenso viele Krisen an deren Seite erlebt. Im Jahr 2005 hatte Frankreich gerade gegen den Entwurf der europäischen Verfassung gestimmt. Ein erstes Treffen mit Jacques Chirac fand in einem heiklen Rahmen statt. Der Handkuss ist immer noch berühmt.

Beaune, ein symbolischer Ort
Zwei Jahre später waren sich Nicolas Sarkozy und Angela Merkel in der Frage der Finanzkrise uneins. „Wir mussten lernen, zusammenzuarbeiten und viele Probleme und Schwierigkeiten zu überwinden“, sagte der damalige französische Präsident. Das vom französischen Präsidenten derzeit angestrebte europäische Konjunkturprogramm kam nie zustande, aber das „Ehepaar Merkozy“ (Merkel-Sarkozy) setzte den Haushaltsstabilitätspakt durch.

Die Kanzlerin hätte Sarkozy gerne wiedergewählt, aber sie musste sich dann mit François Hollande auseinandersetzen. Sie war bei der Parade am 11. Januar 2015, nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo, anwesend. Letzte Krise ihrer Amtszeit: die Covid-19-Pandemie. Mit Emmanuel Macron legt Angela Merkel ihre Haushaltsdisziplin ab und akzeptiert zum ersten Mal, dass sich die europäischen Länder gemeinsam verschulden. Emmanuel Macron wird der letzte Präsident sein, der sie in Frankreich in Beaune empfängt, ein Ort, den François Mitterrand und Helmut Kohl 1993 gemeinsam besuchten.


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