Tag & Nacht

Eine EU-Verordnung zielt darauf ab, den Verkauf der typischen runden Holzschachteln, die als Verpackung für Camemberts verwendet werden, zu verbieten. Die französischen Käseproduzenten sind besorgt.

Die neue Regelung könnte in Frankreich für viel Gesprächsstoff sorgen und den Zorn vieler französischer Produzenten hervorrufen. Eine EU-Verordnung, die derzeit geprüft wird, sieht vor, die kleinen Holzkisten, in denen seit jeher französische Camemberts verpackt werden, bis 2030 zu verbieten. Nach den EU-Vorschriften dürfen diese Holzbehälter – ein wichtiger Teil des traditionellen „Kulturerbes“ vieler Camembert-Hersteller – bals nicht mehr verwendet werden.

Die Maßnahme, falls sie umgesetzt wird, beunruhigt auf jeden Fall die Hersteller, die sich seit jeher mit Problemen im Zusammenhang mit Rohmilch beschäftigen müssen. „Wir wissen, dass unsere Pappelholzkisten die organoleptischen Eigenschaften unseres Käses schützen“, sagt Emilie Fléchard, Präsidentin der Käserei Gillot, gegenüber unseren Kollegen von Le Parisien. „Außerdem wird das Image des Camemberts, des Symbols unserer Region schlechthin, überall auf der Welt mit diesen Holzkisten in Verbindung gebracht. Zumal die Herstellung dieser Schachteln fast 2.000 Arbeitsplätze in Frankreich sichert.“

Die Europäische Union, die mit ihrer neuen Verordnung den „Schutz der Umwelt“ in den Vordergrund stallt, sieht das etwas anders. Die EU schätzt nämlich, dass der Verpackungsmüll allgemein bis 2030 um 19 % zunehmen wird. Die EU-Kommission sieht also Handlungsbedarf und plädiert für eine Änderung oder Abschaffung dieser Verpackungen.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!