Die 29. UN-Klimakonferenz (COP29) beginnt am 11. November 2024 in Baku, Aserbaidschan. Diese Konferenz steht unter dem Einfluss zweier bedeutender Entwicklungen: der erneuten Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten und der Rolle Aserbaidschans als bedeutender Erdöl- und Gasproduzent.
Trumps Rückkehr und ihre Auswirkungen auf den globalen Klimaschutz
Donald Trumps Wiederwahl am 5. November 2024 hat weltweit Besorgnis ausgelöst, insbesondere unter Klimaschützern. Während seiner ersten Amtszeit zog Trump die USA aus dem Pariser Klimaabkommen zurück und stellte die Existenz des Klimawandels infrage. Seine erneute Präsidentschaft könnte ähnliche Maßnahmen nach sich ziehen, was die internationalen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels erheblich beeinträchtigen würde.
Die USA sind einer der größten Emittenten von Treibhausgasen. Ein Rückzug aus internationalen Klimaverpflichtungen könnte andere Länder entmutigen, ihre eigenen Klimaziele zu verfolgen. Zudem könnte die finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer, die bei der Anpassung an den Klimawandel auf Hilfe angewiesen sind, drastisch reduziert werden. Die Unsicherheit über die zukünftige Klimapolitik der USA überschattet die Verhandlungen bei der COP29 und erschwert die Erreichung verbindlicher Vereinbarungen.
Aserbaidschan als Gastgeber: Ein Land zwischen fossilen Brennstoffen und Klimaschutz
Aserbaidschan, ein Land mit einer Wirtschaft, die stark von Öl- und Gasexporten abhängt, ist Gastgeber der COP29. Diese Wahl wurde von vielen Umweltorganisationen kritisiert, da das Land plant, seine Gasproduktion in den kommenden Jahren erheblich zu steigern. Laut Berichten soll die Gasproduktion von rund 37 Milliarden Kubikmetern im Jahr 2024 auf 49 Milliarden Kubikmeter im Jahr 2033 erhöht werden.
Präsident Ilham Aliyev betonte, dass Aserbaidschan weiterhin in fossile Brennstoffe investieren werde, um die Energieversorgung Europas zu sichern. Diese Haltung steht im Widerspruch zu den Zielen der Klimakonferenz, die eine Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern anstrebt. Zudem wurde der designierte Präsident der COP29, Umweltminister Mukhtar Babayev, für seine früheren Verbindungen zum staatlichen Ölkonzern SOCAR kritisiert.
Herausforderungen und Erwartungen an die COP29
Die COP29 steht vor der Herausforderung, trotz der politischen Unsicherheiten und der fossilen Abhängigkeit des Gastgeberlandes Fortschritte im globalen Klimaschutz zu erzielen. Ein zentrales Thema wird die Festlegung eines neuen globalen Klimafinanzierungsziels sein, das die Unterstützung von Entwicklungsländern bei der Bewältigung des Klimawandels sicherstellen soll. Die Verhandlungen hierzu sind jedoch ins Stocken geraten, da Unklarheit über die Beiträge der einzelnen Länder besteht.
Die Abwesenheit wichtiger Staats- und Regierungschefs, darunter die von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Joe Biden, könnte die Verhandlungen zusätzlich erschweren. Ihre Abwesenheit wird auf innenpolitische Entwicklungen und die zeitliche Nähe zur US-Wahl zurückgeführt.
Fazit
Die COP29 findet in einer Zeit erheblicher politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten statt. Die erneute Wahl von Donald Trump und die fossile Abhängigkeit Aserbaidschans werfen Fragen zur Zukunft des globalen Klimaschutzes auf. Es bleibt abzuwarten, ob die internationale Gemeinschaft in der Lage sein wird, trotz dieser Herausforderungen Fortschritte zu erzielen und verbindliche Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels zu vereinbaren.
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