Tag & Nacht

Emmanuel Macron reist am Mittwoch, dem 19. April, ins Elsass und am nächsten Tag ins Departement Hérault. Der Präsident der Republik will wieder Kontakt zu den Franzosen aufnehmen – trotz des sozialen Unmuts über die Rentenreform.

Emmanuel Macron will nach drei Monaten Rentenkrise wieder direkten Kontakt zu den Franzosen aufnehmen und reist am Mittwoch, dem 19. April, ins Elsass, um die Reindustrialisierungsbemühungen seiner Regierung zu begleiten. Doch wieder einmal dürfte er von aufgebrachten Demonstranten empfangen werden.

Nach seiner Fernsehansprache, mit der er eine neue Phase seiner fünfjährigen Amtszeit einleiten wollte, reiste der Präsident ins Departement Bas-Rhin, um eine Fabrik in der Kleinstadt Muttersholtz zu besichtigen. Am Donnerstag reist er dann ins Departement Hérault, um über Bildung zu sprechen.

Die Gewerkschaften haben bereits in einem Kommuniqué zu einer Kundgebung um 12 Uhr in der elsässischen Ortschaft aufgerufen und die Demonstranten gebeten, Töpfe oder Deckel mitzubringen, um „besser gehört zu werden“ und zu zeigen, dass „die Rentenreform noch lange nicht vom Tisch ist“.

Auch während der Fernsehansprache Macrons waren im ganzen Land Kundgebungen und Topfkonzerte veranstaltet worden, ein Zeichen für die anhaltenden Proteste, obwohl der Verfassungsrat die Reform Ende letzter Woche für gültig erklärt hatte und sie inzwiachen offiziell verkündet wurde.

Am Dienstagabend zog eine private Reise des Staatschefs nach Saint-Denis in der Nähe von Paris rund 300 Demonstranten an. Das Umfeld des Präsidenten drängt Emmanuel Macron jedoch dazu, wieder vermehrt vor Ort mit den Franzosen in Kontakt zu treten.

Seit der Vorstellung seiner Rentenreform im Januar hat sich der Präsident im Elysée-Palast zurückgezogen. Mit Ausnahme von zwei Besuchen in der Charente und am See von Serre-Ponçon in den französischen Alpen hat er sich kaum in die Regionen begeben. Sein Besuch in Serre-Poncon war von Demonstrationen überschattet worden.

Am Donnerstag soll eine weitere Reise in das Departement Hérault folgen, die der Schule gewidmet ist. Seinem Umfeld zufolge könnte Emmanuel Macron bei dieser Gelegenheit Ankündigungen zur Bezahlung von Lehrern machen. „Beschleunigung“ scheint das Schlüsselwort für die Zukunft zu sein, die der Staatschef nun einleiten will.


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