Tag & Nacht




Ein Toter, ein Wohnhaus in Flammen, eine Explosion – und die größte Party der Stadt steht still. Was nach einem Katastrophenfilm klingt, hat sich am Mittwochmorgen in München ereignet. Ausgerechnet während der Oktoberfestzeit.

Gegen 10 Uhr wird im Norden der Stadt ein Wohngebäude von einem Feuer erfasst. Kurz darauf erschüttern Detonationen die Umgebung. Die Polizei spricht von „starken Explosionen“, Anwohner berichten von Rauchschwaden, Sirenen – und einem Moment, der plötzlich alles verändert.

Ein Mensch stirbt, erste Hinweise deuten auf einen gezielten Brandanschlag im familiären Umfeld hin. Die Ermittler gehen nicht von einem Unfall aus, sondern von einer geplanten Tat.

Doch damit nicht genug.

Bei der Durchsuchung des Hauses entdecken Einsatzkräfte mehrere Sprengsätze. Die Spezialkräfte der Polizei rücken aus, sichern das Gebäude, entschärfen die Gefahr. In einer ansonsten ruhigen Wohngegend herrscht Ausnahmezustand.

Und dann – völlig unerwartet – trifft es auch das Herz der Stadt: die Wiesn.

Die Polizei veranlasst die sofortige Räumung des Oktoberfestgeländes. Mitarbeitende werden gebeten, das Gelände zu verlassen, Besucher:innen müssen den Ort verlassen, an dem sonst Bier fließt und Blasmusik spielt. Der Grund: reine Vorsichtsmaßnahme, sagen die Behörden. Bis 17 Uhr bleibt die Wiesn geschlossen.

Ein Schock, auch wenn die Maß nur pausiert.

Noch ist unklar, ob es eine Verbindung zwischen dem Vorfall im Norden und dem Oktoberfest gibt. Die Ermittlungen laufen. Aber das zeitliche Zusammentreffen – Explosion, Fund von Sprengstoff, Großereignis in Reichweite – lässt aufhorchen. Die Sicherheitskräfte schließen nichts aus.

Und die Stadt?

Die reagiert ruhig, professionell – typisch München eben. Keine Panik, aber erhöhte Wachsamkeit. Der Straßenabschnitt rund um die Lerchenauer Straße wird weiträumig abgesperrt, der Verkehr umgeleitet. Medien berichten, Menschen bleiben gelassen, viele hatten von der Explosion gar nichts mitbekommen.

Erst durch die Sperrung der Wiesn wird klar, wie ernst die Lage wirklich ist.

Wie nah war München an einer noch größeren Katastrophe?

Autor: Andreas M. Brucker

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