Tag & Nacht

Météo-France hatte am Dienstagabend fünf ostfranzösische Departements unter die seltene Warnstufe Rot wegen eines heftigen Gewittersturms gesetzt. Die Superzelle verursachte Sachschäden und schnitt Tausende von Haushalten von der Stromversorgung ab.

In ihrem um 22 Uhr am Dienstagabend verbreiteten Bulletin hob die Wetterbehörde die einige Stunden zuvor veröffentlichte Warnstufe Rot für die Départements Haute-Saône, Doubs, Jura, Territoire de Belfort und Haut-Rhin wieder auf. Gewarnt wurde vor einer „extrem gewittrigen Sommerlage, die angesichts des Risikos sehr heftiger Wetterphänomene eine ganz besondere Wachsamkeit erfordert“. Eine seltene Warnung, die Météo-France etwa im Jahr 2022 nur ein einziges mal ausgesprochen hat.

Nur ein einziges Departement bleibt am Mittwoch auf der Warnstufe Orange: Die Alpes-Maritimes. Die große Hitze, die am Mittwoch in vielen Regionen Frankreichs deutlich nachlässt, soll an der Côte d’Azur weiter anhalten.

Die von Météo-France angekündigte Superzelle, die „potenziell sehr heftige Gewitter (…) von der Auvergne bis zum lothringischen Plateau und dem Elsass“ brachten, ist „am Abend oder zu Beginn der Nacht nach Deutschland“ abgezogen. Zuvor hat sie den östlichen Teil Frankreichs getroffen, wo starke Windböen in Verbindung mit großen Hagelkörnern hohe Sachschäden verursacht haben. Die Superzelle hatte einen Durchmesser von 200 km!.

500 Blitzeinschläge
Am frühen Abend ging in Dijon ein heftiger Starkregen nieder, der von starken Windböen begleitet wurde. Die Zwischendecke eines Supermarkts, in die der Wind eingedrungen war, stürzte ein, ohne dass jemand verletzt wurde, wie die Feuerwehr berichtete.

Im Departement Haut-Rhin, wo die Feuerwehr etwa 210 Einsätze zählte, waren nach Angaben der Präfektur gegen 22.30 Uhr etwa 6.000 Haushalte ohne Strom.

Windböen mit einer Geschwindigkeit von 109 km/h.
Auch im Territoire de Belfort waren laut dem Stromversorger Enedis gegen 20 Uhr ebenfalls 4.000 Abonnenten ohne Strom. In diesem Departement erreichten die Windböen „109 km/h, und es wurden mehr als 500 Blitzeinschläge verzeichnet“, so die Präfektur. Die Präfektur erklärte in einer Pressemitteilung, dass „das Ereignis glücklicherweise weniger intensiv war, als es die Wettervorhersagen hätten befürchten lassen“.

Im Departement Doubs, wo „einige querliegende Bäume“ auf den Straßen die Einrichtung von Umleitungen erforderlich machten, waren laut Präfektur etwa 2.500 Haushalte im Gebiet von Montbéliard zeitweilig ohne Strom.

Vor dem Eintreffen der Superzelle hatten die Behörden mehrfach zur Vorsicht aufgerufen und insbesondere die Einwohner aufgefordert, ihre Häuser wenn möglich nicht zu verlassen. Eine Warnmeldung war über die Mobiltelefone der Bevölkerung im Departement Haut-Rhin verbreitet worden, wie die Präfektur in einer Pressemitteilung erklärte.

Als Vorsichtsmaßnahme hatte die SNCF die Unterbrechung mehrerer TER-Verbindungen in den Regionen Auvergne-Rhône-Alpes, Burgund-France-Comté und Grand Est angekündigt.


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