Tag & Nacht

Die Umwelt-NGO verweist insbesondere auf die Zugpreise und Tarifformeln sowie auf die Preise der Abonnements für Fahrten in Paris und den nahen Vororten.

Ist Frankreich wirklich so schlecht in Sachen öffentlichen Verkehrsmitteln? Das Land liegt nur auf Platz 21 von 30 europäischen Ländern und Paris auf Platz 27 von 30 Hauptstädten in einer Rangliste, die die Preise des öffentlichen Verkehrs, Sozialtarife und die Einfachheit der Abonnements berücksichtigt und am Donnerstag, dem 4. Mai von Greenpeace veröffentlicht wurde. Die Umweltorganisation wirft dem französischen System vor, dass seine Züge zu teuer und die Tarife auf nationaler Ebene nicht ausreichend integriert sind und dass insbesondere für Jugendliche und Senioren die TGV-Tickets nicht für die TER-Züge gelten und umgekehrt.

In Bezug auf Paris findet Greenpeace das Jahresabonnement (925 Euro) deutlich zu teuer, zumal es die gesamte Region Ile-de-France abdeckt und es kein günstigeres Angebot gibt, um sich nur in der Hauptstadt fortzubewegen. Im Gegensatz dazu lobt die Greenpeace die Sozialtarife in der Region Paris und weist auch darauf hin, dass Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern mindestens 50 % der Abonnements für elf Monate für öffentliche Verkehrsmittel erstatten. Jedoch scheint diese französische Besonderheit nicht in die Rangliste aufgenommen worden zu sein.

Luxemburgs kostenlose Verkehrsmittel belegen den ersten Platz.
Für Greenpeace müssen die Abonnements einfach und klar geregelt sein, alle Verkehrsmittel in großen Regionen über mindestens einen Monat oder sogar ein Jahr abdecken, für alle – auch für Nichtansässige – gelten, „für alle erschwinglich“ sein und für die niedrigsten Einkommen, Arbeitslose, Rentner, Jugendliche, Behinderte, Asylbewerber billiger oder kostenlos sein. Die Qualität der Verkehrsnetze wird in der Rangliste nicht berücksichtigt.

Luxemburg, wo der öffentliche Nahverkehr vollständig kostenlos ist, ist wenig überraschend die Nummer 1, gefolgt von Malta, Österreich, Deutschland, Zypern und Spanien. Auf Platz 21 rangiert Frankreich auf einer Stufe mit Finnland, Italien und der Slowakei, die Schweiz liegt auf Platz 7, Belgien auf Platz 12 und Bulgarien auf dem letzten Platz. Greenpeace lobt die „relativ erschwinglichen Tickets“, die in Deutschland, Österreich und Ungarn landesweit genutzt werden können, und stellt fest, dass es integrierte Abonnements in Belgien, Deutschland, Österreich, Zypern, Ungarn, den Niederlanden und der Schweiz gibt. Greenpeace wartet darauf, mehr über das „Einheitsticket“ zu erfahren, das die Regierung in Frankreich einführen will.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!