Tag & Nacht

Angesichts einer Reihe gewalttätiger Vorfälle, die von Minderjährigen ausgegangen sind, hat der französische Präsident Emmanuel Macron seinen Premierminister Gabriel Attal beauftragt, eine umfassende Beratung zu diesem Thema zu starten. Die Initiative soll schon am Donnerstag beginnen, eine Reaktion auf die erschütternden Ereignisse der letzten Wochen.

In den jüngsten Nachrichten schockierten besonders zwei Fälle die Öffentlichkeit: Die Attacke auf Samara vor ihrer Schule in Montpellier und der Tod von Shemseddine in Viry-Châtillon. Diese und ähnliche Vorfälle haben eine nationale Debatte über die zunehmende Gewalt unter Jugendlichen entfacht.

Der Präsident betonte während des Ministerrats am Mittwoch, dass die Beratungen mit der gleichen Dringlichkeit und Beteiligung angegangen werden sollen, wie zuvor die Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen. Der sogenannte Grenelle des violences conjugales, eine Konferenz zur Bekämpfung häuslicher Gewalt, hatte zuvor wichtige Ergebnisse geliefert und breite gesellschaftliche Kreise mobilisiert.

Macron möchte, dass bei den neuen Beratungen Bürgermeister, Verbände, Eltern und Lehrer einbezogen werden. „Als die Grausamkeit der Frauenmorde unsere Gesellschaft erschütterte, haben wir dank der Mobilisierung von Verbänden den Grenelle des violences conjugales eingeleitet, der es uns ermöglichte, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen und bedeutende Ergebnisse zu erzielen, an denen wir heute noch arbeiten“, sagte Macron.

Der Präsident sieht die Notwendigkeit eines langfristigen Engagements aller gesellschaftlichen Akteure, um der „ultra Gewalt“ im Alltag, besonders bei immer jüngeren Bürgern, entgegenzuwirken. Nur so könne der Prozess der „Entzivilisierung“, den er anprangerte, gestoppt werden.

Gabriel Attal, der Premierminister, wird sich bereits am Donnerstag in Viry-Châtillon aufhalten, um sich speziell mit dem Thema Autorität zu beschäftigen. Diese Maßnahmen zeigen, wie ernst die französische Regierung die Herausforderung der Jugendgewalt nimmt und wie entschlossen sie ist, dagegen vorzugehen.


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