Tag & Nacht

Diese Ausnahmeregelungen sollen es den Kraftwerken ermöglichen, wärmeres Wasser als üblich in die Flüsse einzuleiten, was negative Auswirkungen auf die Umwelt haben könnte.

Ausnahmeregelungen auf Kosten der Umwelt? Die Atomkraftwerke Blayais, Saint-Alban-Saint-Maurice, Golfech, Bugey und Tricastin werden bis zum 11. September aufgrund der großen Hitze von umweltbedingten Ausnahmeregelungen bezüglich der Wassereinleitungstemperaturen profitieren. Mit einem Wermutstropfen: mögliche negative Auswirkungen auf die Umwelt.

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Ein am Samstag im Amtsblatt veröffentlichter Erlass legt „neue Grenzwerte für Wärmeeinleitungen fest, die für die Reaktoren der Kernkraftwerke Bugey, Blayais, Saint-Alban-Saint-Maurice, Golfech und Tricastin gelten“, Kraftwerke, die zum Teil bereits schon einmal in diesem Sommer von Ausnahmeregelungen profitiert hatten. Die Ausnahmegenehmigungen werden damit begründet, dass „ohne eine vorübergehende Änderung der derzeitigen Grenzwerte für Wärmeeinleitungen der Betreiber den Betrieb dieser Kernkraftwerke einstellen oder ihre Produktion drosseln müsste“.

Jedes Kraftwerk muss sich an vorgeschriebene Grenzwerte für die Temperatur des eingeleiteten Wassers halten, um die umliegenden Flüsse nicht übermäßig zu erwärmen und um die Tier- und Pflanzenwelt zu schützen. Die Kraftwerke entnehmen Wasser zur Kühlung der Reaktoren ab und leiten es anschliessend erwärmt wieder in die Flüsse ein.

Die Ausnahmegenehmigung ist mit einem Programm zur verstärkten Überwachung der Umwelt verbunden. „Die Aufrechterhaltung der Stromproduktion der Reaktoren der Kernkraftwerke (…) auf einem Mindestniveau stellt im Hinblick auf die Sicherheit der Stromversorgung eine öffentliche Notwendigkeit dar“, heißt es in dem Erlass.

Diese erneuten Ausnahmeregelungen haben Umweltverbände auf den Plan gerufen. „Das Atomkraftwerk Bugey hat gerade die Erlaubnis erhalten, wärmeres Wasser als üblich einzuleiten. Dies wird nicht zur Verbesserung der Artenvielfalt in der Rhône beitragen, die wie alle französischen Flüsse unter den Hitzewellen des Sommers leidet“, reagierte die NGO France Nature Environnement (FNE) auf Twitter.


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