Tag & Nacht

In diesem Fall sind zwei Verfahren anhängig, eines wegen vorsätzlicher Gewalt gegen den Kläger Toufik B., ein weiteres wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den Stadtpolizisten, der den Schuss abgegeben hat.

Eineinhalb Monate, nachdem er in Fontaine, in der Nähe von Grenoble im Département Isère, von einem Schuss eines Stadtpolizisten getroffen wurde, hat der 38-jährige Toufik B. jetzt Anzeige wegen „vorsätzlicher Gewalt mit dauerhafter Behinderung“ erstattet, wie France Bleu Isère gemeldet hat. Toufik B. wurde am 15. Juni von einer Kugel ins Bein getroffen, nachdem er sich auf einem Motorroller geweigert hatte, für eine Polizeikontrolle anzuhalten.

In dem Fall sind zwei Verfahren anhängig, eines wegen Befehlsverweigerung und vorsätzlicher Gewalt gegen Toufik B., ein weiteres wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den Stadtpolizisten, der den Schuss abgegeben hat.

Zum Zeitpunkt des Vorfalls fuhr der 38-jährige Mann Toufik B. mit seinem Roller auf der Uferstraße in Fontaine, die für Radfahrer und Fußgänger reserviert ist. Der Anwalt des Klägers, Emmanuel Decombard, räumt gegenüber dem Sender France Bleu Isère ein, dass sein Mandant einen Fehler beging, „der aber lediglich eine Ordnungswidrigkeit ist“. Er versichert, dass Toufik B. mit mäßiger Geschwindigkeit fuhr, als zwei Polizisten ihn mit Tränengas besprühten und dass sein Mandant daraufhin „in Panik geraten“ sei, er losgefahren sei und in diesem Moment von einem der Polizisten angeschossen worden sei.

Der Anwalt kritisiert eine „unverhältnismäßige“ Reaktion der Polizei.
Die Polizisten ihrerseits versichern, dass der Mann auf dem Roller sehr schnell gefahren sei, auf sie zugefahren sei und sogar einen der Beamten gerammt und ihn leicht am Knie und am Schienbein verletzt habe. In ihrem Bericht, den France Bleu Isère einsehen konnte, sprechen sie von Flucht und Befehlsverweigerung.

Für den Anwalt von Toufik B. war die Reaktion der Polizei „völlig unverhältnismäßig“. Aufgrund der Schussverletzung musste er laut seinem Anwalt Emmanuel Decombard etwa 20 Tage im Krankenhaus bleiben und mit über 100 Stichen genäht werden. Er geht nun an Krücken, „macht dreimal pro Woche Krankengymnastik“ und „steht mit nichts da und hat vor allem keine Arbeit mehr“.


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