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Die grüne EELV-Abgeordnete Sandrine Rousseau behauptet, dass eine Studie dies belegt. das stimmt, aber nur unter ganz bestimmten Bedingungen. Laut den Zahlen des Citepa-Instituts, das für die Berechnung der Treibhausgase in Frankreich zuständig ist, gehört die Rinderzucht tatsächlich zu den wichtigsten Quellen des CO2-Ausstosses in Frankreich.

Was ist besser für die Umwelt: weniger Fleisch oder weniger Autofahren? Für Sandrine Rousseau, die Pariser Abgeordnete von Europe Ecologie les Verts, ist die Antwort klar: Weniger Fleisch zu essen ist aus persönlicher Sicht die effektivste Maßnahme gegen den Klimawandel. Sie sagte auf dem französischen Fernsehsender LCI, dass dies die effektivste Maßnahme sei, selbst wenn man ein Auto benutzt.

Um die Aussage der Abgeordneten zu überprüfen, hat Franceinfo zunächst direkt mit Sandrine Rousseau Kontakt aufgenommen, um zu erfahren, auf welche Daten sie sich stützt. Sie antwortete und leitete Franceinfo eine Studie einer Beratungsfirma weiter, die auf die Anpassung an den Klimawandel spezialisiert ist. Das Dokument listet ein Dutzend Maßnahmen auf und bewertet sie, um den CO2-Verbrauch zu senken. Das reicht von der Verwendung von LED-Lampen in der Wohnung über die Umstellung auf Null-Abfall bis hin zum Verzicht auf Flugreisen. Und von all diesen Maßnahmen hat der Fleischkonsum die größten Auswirkungen. Allerdings unter einigen Bedingungen, die Sandrine Rousseau nicht näher erläutert hat.

Beispielsweise sprach die Abgeordnete lediglich davon, weniger Fleisch zu konsumieren, während die Studie von einem Franzosen ausgeht, der sich entschließt, regelrecht zum Vegetarier zu werden, indem er Fleisch und Fisch komplett weglässt. In Bezug auf die Nutzung des Autos geht die Studie von einem Franzosen aus, der systematisch Fahrgemeinschaften bildet. Es handelt sich also um zwei sehr weitgehende Bedingungen, die von den Autoren der Studie selbst sogar als „karikaturistisch“ bezeichnet wurden.

Wer andere Daten als diese Studie über die Umweltauswirkungen von Fleisch und Autos haben möchte, sollte sich die Zahlen von Citepa anschauen. Der Organisation, die die Treibhausgasemissionen in Frankreich berechnet. Laut ihnen ist es tatsächlich das Auto, das die Umwelt am meisten belastet, insbesondere Fahrzeuge, die mit Diesel betrieben werden.

Kurz dahinter kommt jedoch schon die Rinderzucht, die eine sehr wichtige CO2-Quelle ist, vor allem weil die Tiere viel Wasser und Futter verbrauchen. Hinzu kommt noch das von den Kühen produzierte Methan. Das IPCC, die Klimaexperten der Vereinten Nationen, sind der Meinung, dass weniger Fleisch zu essen zwar ein wirksamer Hebel ist, aber nicht so sehr wie eine Einschränkung des Verkehrs.


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