Tag & Nacht

Julian Assange ist frei. Eine unerwartete Wendung in einem langwierigen und kontroversen Fall. Der 52-jährige Australier, Gründer von Wikileaks, verbrachte fünf Jahre in einem britischen Gefängnis. Er wurde von den USA beschuldigt, die nationale Sicherheit durch die Veröffentlichung von Informationen über amerikanische Militäroperationen gefährdet zu haben.

Assange verließ das britische Gefängnis am Montag, dem 24. Juni, und flog direkt zu einem Gerichtstermin auf den Marianen-Inseln, einem amerikanischen Territorium im Pazifik. Vor Gericht bekannte er sich teilweise für schuldig, um seine Freiheit wiederzuerlangen. Seine anschliessende Freilassung sorgte sofort für Erleichterung und Jubel bei seinen Angehörigen.

„Danke, danke, danke“: Erste Reaktionen auf die Freilassung

Stella Assange, seine Ehefrau, drückte ihre Dankbarkeit zuerst auf dem sozialen Netzwerk X aus, und zwar an all jene, die sich für die Freilassung ihres Mannes eingesetzt hatten. Später sprach sie aus Australien, wo sie lebt, mit der BBC.

„Es ist ein Wirbelsturm der Gefühle. Ehrlich gesagt, es ist unglaublich. Ich habe das Gefühl, dass es nicht real ist. Es ist so lange her, dass ich es nicht mehr gewohnt bin, von Julian als freier Mann in der Gegenwart zu sprechen.“ – Stella Assange gegenüber Franceinfo.

Gesundheitliche Probleme überschatten die Freude

Trotz der Freude über seine Freilassung bleibt eine ernste Sorge um Assanges Gesundheitszustand. „Er ist in einem schrecklichen Zustand“, sagte Stella. Diese Sorge teilt auch sein Vater, John Lipton: „Ich kann mir vorstellen, dass es schwer und mehr als schwer ist, fünfzehn Jahre in einer Art Inhaftierung zu verbringen. Fünfzehn Jahre, wenn man im besten Alter ist… Aber es sieht so aus, als ob Julian nun frei nach Australien zurückkehren kann. Julian wird ein normales Leben mit seiner Familie und seiner Frau Stella führen können.“

Familienunterstützung und Dankbarkeit

Seine Mutter äußerte sich in einer Mitteilung erleichtert darüber, dass sein Leidensweg nun ein Ende hat. Sie dankte all jenen unsichtbaren Helfern, die zur Freilassung ihres Sohnes beigetragen haben.

Wie geht es weiter? Julian Assange steht ein langer Weg der physischen und psychischen Genesung bevor. Die Unterstützung seiner Familie und Freunde wird dabei von unschätzbarem Wert sein. Kann er nach all diesen Jahren der Belastung wieder ein normales Leben führen? Die Zeit wird es zeigen. Doch eines ist sicher: Die Welt wird gespannt beobachten, wie sich seine Geschichte weiterentwickelt.


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