Tag & Nacht

In Urrugne, einer beschaulichen Gemeinde in den französischen Pyrenäen, ereignete sich am 25. August ein schwerwiegender Vorfall, der die gesamte Region erschüttert hat. Ein zweijähriger Junge wurde von einem Hund angegriffen und erlitt dabei schwere Verletzungen. Was genau ist passiert?

Der Vorfall ereignete sich am späten Sonntagnachmittag, als die Eltern des Kindes mit dem kleinen Jungen und ihrem eigenen Hund spazieren gingen. Sie trafen auf einen Mann, der einen Staffordshire Bullterrier mit sich führte – ein Hund, der laut den örtlichen Medien zur Kategorie 3 gehört. Hunde dieser Kategorie unterliegen in Frankreich strengen Vorschriften, die unter anderem Leinen- und Maulkorbpflicht vorsehen.

Unheilvolle Begegnung zwischen den Hunden

Der Bullterrier war vorschriftsgemäß angeleint und trug einen Maulkorb, aber später zeigte sich, dass der Maulkorb nicht richtig passte. Dieser entscheidende Mangel führte dazu, dass der Bullterrier trotz der Sicherheitsmaßnahmen mit dem Hund der Familie in einen Kampf geriet. Inmitten dieses heftigen Streits der Tiere geriet der kleine Junge zwischen die wütenden Hunde und wurde im Bereich der Genitalien schwer verletzt.

Das Kind wurde sofort ins Centre Hospitalier de la Côte Basque in Bayonne gebracht, wo es am nächsten Morgen operiert wurde. Sein Zustand bleibt ernst, und die Eltern haben Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung erstattet.

Reaktion der Behörden

Nach dem Vorfall wurde der Besitzer des Bullterriers, der offenbar unter Alkoholeinfluss stand, von der Polizei in Gewahrsam genommen. Zwar wurde er später wieder auf freien Fuß gesetzt, doch eine psychiatrische Untersuchung steht noch aus. Der Hund selbst wurde in die Obhut der örtlichen Tierschutzorganisation SPA übergeben.

Das sogenannte „Protokoll Hundeangriff“ wurde aktiviert, eine Maßnahme, die eine gründliche Verhaltensanalyse des Tieres umfasst. Die Ergebnisse dieser Untersuchung – die über das weitere Schicksal des Hundes entscheiden werden – lassen allerdings noch mehrere Wochen auf sich warten.

Nicht der erste Vorfall in der Region

Erschütternd ist auch, dass dies nicht der erste Vorfall dieser Art in der Region ist. Erst Anfang August war ein 20 Monate altes Mädchen in Anglet, einer benachbarten Stadt, von einem Rottweiler schwer verletzt worden, als es mit seinen Eltern in einem Restaurant war.

Was sagt das über den Umgang mit Hunden? Sind strengere Vorschriften notwendig, oder liegt das Problem woanders? Sicher ist, dass solche Ereignisse Diskussionen über Hundehaltung und -sicherheit neu entfachen werden.

Die Bevölkerung von Urrugne und Umgebung ist in tiefer Sorge – insbesondere Familien mit kleinen Kindern. Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen dieser Vorfall haben wird und wie die Behörden auf diese Tragödie reagieren. Ein Vorfall wie dieser hinterlässt nicht nur körperliche, sondern auch tiefe seelische Narben. Bleibt zu hoffen, dass alle Betroffenen die notwendige Unterstützung erhalten, um diese schwierige Zeit zu überstehen.


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