Tag & Nacht

Der ukrainische Präsident gab bekannt, dass in Isjum, einer der Städte, die die Ukrainer von den Russen zurückerobert haben, ein Massengrab entdeckt wurde. Nach Angaben der regionalen Polizei sollen dort 440 Leichen begraben sein. Es ist nicht das erste Mal, dass seit Beginn des Krieges in der Ukraine ein Massengrab entdeckt wurde.

In der von der Ukraine zurückeroberten Stadt Isjum wurde ein Massengrab freigelegt, wie Präsident Wolodymyr Selenskyj, am Donnerstagabend bekannt gab. „Morgen (Freitag) werden ukrainische und internationale Journalisten nach Isjum kommen. Wir wollen, dass die Welt erfährt, was wirklich vor sich geht und wozu die russische Besatzung fähig war. Butscha, Mariupol, jetzt leider Isjum…“, rief Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache, ohne Einzelheiten über die Anzahl der begrabenen Personen oder die Todesursachen zu nennen. Sergej Botwinow, ein Beamter der regionalen Polizei, sprach auf Sky News von 440 Leichen. „Wir wissen, dass einige erschossen wurden, andere starben durch Artilleriebeschuss, Traumata durch Minenexplosionen. Einige starben bei Luftangriffen. Wir haben auch Informationen, dass viele Leichen noch nicht identifiziert worden sind“.

Wolodymyr Selenskyj hatte erst am Mittwoch die strategisch wichtige Stadt Isjum besucht und den Ukrainern den „Sieg“ versprochen. Er hatte betont, dass „fast die gesamte Region Charkiw“ im Nordosten des Landes nun „befreit“ sei, was auf eine Anfang September begonnene Gegenoffensive zurückzuführen sei.

600 Millionen US-Hilfe
In diesem Zusammenhang bestätigte das Weiße Haus ein neues Paket von bis zu 600 Millionen US-Dollar Militärhilfe für die Ukraine. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine haben die USA bereits Militärhilfe im Wert von über 15 Milliarden US-Dollar an Kiew geliefert.

Früher am Tag war die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, nach Kiew gereist, wo sie an der Seite von Wolodymyr Selenskyj sagte: „Sie werden Ihre europäischen Freunde so lange an Ihrer Seite haben, wie es nötig ist. Wir sind Freunde für immer“. In einem Interview mit der Bild-Zeitung sprach sich die Kommissionspräsidentin außerdem dafür aus, den russischen Präsidenten vor ein internationales Gericht zu stellen: „Putin muss diesen Krieg verlieren und zur Rechenschaft gezogen werden, das ist mir wichtig“. Der ukrainische Präsident betonte, dass es für die Ukraine wichtig sei, Teil des gemeinsamen Marktes der Europäischen Union zu sein, auf dem Waren, Dienstleistungen und Kapital frei zwischen den Ländern zirkulieren können.


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