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Der Rückgang der CO2-Emissionen im Jahr 2020 ist nicht von Dauer. Laut einer Studie, die auf der COP26 in Glasgow veröffentlicht wurde, ist der Rekordwert der Treibhausgaskonzentration im Jahr 2019 jetzt fast wieder erreicht worden.

Die Pandemie hat im vergangenen Jahr einen Großteil der Welt und der Wirtschaft zum Erliegen gebracht. Es war nur eine kurze Atempause für die Atmosphäre: Die Wirtschaft ist wieder voll im Gang, es gibt wieder Staus und die Fabriken laufen auf Hochtouren. Nach einem historischen Rückgang der CO2-Emissionen um 5,4% im Jahr 2020 werden sie voraussichtlich wieder stark ansteigen. Bis Ende des Jahres wird der Anstieg fast 4,9% betragen. „Dies spiegelt die enge Verbindung zwischen der Wirtschaft und der Nutzung fossiler Brennstoffe wider, die CO2-Emissionen verursachen“, erklärt Philippe Bousquet, Professor für Umweltphysik.

Kohle als Hauptfeind des Klimas
Einer der fossilen Brennstoffe, der besonders unter Beschuss steht, ist die Kohle, deren Kohlenstoffemissionen voraussichtlich in Kürze das Niveau von 2019 übersteigen werden. China, der grösste Kohle-Nutzer weltweit, hat nicht die Absicht, kurzfristig auf die Kohleverstromung zu verzichten. Ein ernsthaftes Hindernis im Kampf gegen den Klimawandel, so einer der Autoren der Studie. „Wir erwarten von der COP eine starke und quantitative Verpflichtung zur Reduzierung der Kohlenutzung in den kommenden Jahren“, sagt Philippe Ciais, Mitautor der Studie. Am Donnerstag, dem 4. November, verpflichteten sich rund vierzig Länder, zwischen 2030 und 2040 auf Kohle zur Stromerzeugung vollständig zu verzichten. Vielen Fachleuten zufolge ist das jedoch nicht ausreichend.

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