Die tropische Zyklon Garance nähert sich der Insel La Réunion mit bedrohlicher Geschwindigkeit. Am Donnerstag, dem 26. Februar, wird die Alarmstufe Rot ausgerufen – dann gilt Ausgangssperre. Meteorologen warnen vor heftigen Winden, Starkregen und möglichen Überschwemmungen.
Ein Sturm mit zerstörerischem Potenzial
Noch am Mittwochabend befand sich Garance 370 Kilometer nordwestlich der Insel. Doch der Sturm zieht schnell näher und könnte sich noch vor seinem Eintreffen zu einem intensiven tropischen Zyklon entwickeln. Experten von Météo-France rechnen mit Böen von über 150 km/h, die Bäume entwurzeln und Dächer abdecken können. Dazu kommen sintflutartige Regenfälle, die Erdrutsche und Überschwemmungen verursachen könnten.
„Der Zyklon wird La Réunion am Donnerstagnachmittag und in der Nacht zu Freitag treffen“, erklärte Sylvain Chave von Predict Services auf franceinfo. Derzeit befindet sich die Insel in Alarmstufe Orange, doch mit der Ausrufung von Rot gilt höchste Wachsamkeit – niemand darf mehr das Haus verlassen.
Vorbereitungen auf den Ernstfall
Die Behörden appellieren an die Bevölkerung, sich bestmöglich vorzubereiten. „Es ist entscheidend, sich einen sicheren Ort zu suchen, Schutzmaßnahmen für sein Zuhause zu treffen und ausreichend Vorräte bereitzuhalten“, hieß es in einem offiziellen Statement der Präfektur.
Dazu gehören Wasser, Lebensmittel, Taschenlampen, Batterien und Erste-Hilfe-Materialien. Wer auf Medikamente angewiesen ist, sollte sicherstellen, dass genug für mehrere Tage vorhanden ist.
Die Schulen wurden bereits am Mittwochnachmittag geschlossen. Zudem droht die Sperrung der Küstenstraße, die den Norden mit dem Westen der Insel verbindet – ein essenzieller Verkehrsweg, der jedoch in der Vergangenheit bei starken Stürmen immer wieder unpassierbar wurde.
Erinnerungen an vergangene Stürme
Zyklone sind in der Region nichts Ungewöhnliches. Viele Inselbewohner erinnern sich noch an Zyklon Bejisa im Jahr 2014 oder Berguitta 2018, die schwere Schäden anrichteten. Doch jeder Sturm ist anders – und Garance könnte besonders heftig ausfallen.
Was bedeutet das für die Inselbewohner? Manche sichern ihre Häuser mit Brettern, andere füllen Wasserkanister. Und dann gibt es diejenigen, die trotz der Warnungen die Lage unterschätzen. „Ach, das geht schon vorbei“, hört man manchmal. Doch gerade diese Einstellung kann gefährlich werden.
Hoffen auf das Beste, vorbereitet auf das Schlimmste
Auch wenn niemand genau vorhersagen kann, wie stark Garance La Réunion treffen wird, steht eines fest: Sicherheit geht vor.
Nun heißt es abwarten, hoffen – und sich in den eigenen vier Wänden gut verbarrikadieren.
Von Andreas M. B.
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