Tag & Nacht

Eine Polizeistreife verhaftete am Dienstag 14 Fremdenlegionäre in einem Bus, der nach Polen unterwegs war. Es ist nicht bekannt, ob sie geplant hatten, in der Ukraine zu den Waffen zu greifen. Andere Passagiere hingegen wollen wahrscheinlich in den Kampf ziehen, wie militärische Quellen berichteten.

Hatten sie die Absicht, zu den Waffen zu greifen? Das wird jedenfalls von den französischen Behörden in Betracht gezogen, nachdem 14 ukrainisch-stämmige Miotglieder der Fremdenlegion am Dienstag, dem 1. März, in Paris in einem Bus auf dem Weg nach Polen festgenommen wurden. Wie am Mittwoch aus militärischen Quellen bekannt wurde, befanden sich in dem Bus weitere Passagiere, die wahrscheinlich in der Ukraine kämpfen wollen.

Neun der Legionäre hatten eine Urlaubs-Erlaubnis, die es ihnen jedoch nicht erlaubte, Frankreich zu verlassen, während sich die anderen fünf in „irregulärer Abwesenheit“ befanden, vier von ihnen wurden bereits als „fehlend“ gesucht, wie der Kommandant der Fremdenlegion, General Alain Lardet, gegenüber der Agentur AFP erklärte.

Es war zunächst nicht klar, ob die 14 Fremdenlegionäre kämpfen oder nur ihre Familien bei der Flucht aus der Ukraine unterstützen wollten, wie Militärquellen berichteten. In ihrem Gepäck seien keine Waffen oder verbotene Ausrüstung gefunden worden, hieß es weiter.

Unter den anderen zivilen Passagieren des Busses befanden sich jedoch einige, die Dinge bei sich trugen, die darauf hindeuteten, dass sie in den Kampf zogen, so eine der Quellen.

Die Fremdenlegion ist eine Eliteeinheit der französischen Armee mit über 9.000 Mann, der sich Freiwillige im Alter von 17 bis 39 Jahren aus der ganzen Welt anschließen können. Nach mehreren Jahren oder im Namen des im Kampf „vergossenen Blutes“ können die „Képis blancs“ anschliessend die französische Staatsbürgerschaft erhalten.

In der Fremdenlegion befinden sich 710 Soldaten ukrainischer Herkunft, von denen 210 bereits eingebürgert wurden, und 450 russischer Herkunft.

Seit Beginn der russischen Offensive habe es „eine große Unruhe unter den Ukrainern gegeben, die sich um ihre Familien sorgten“, sagt General Alain Lardet.

Verbot, die ukrainische Grenze zu überschreiten
Die Legion gewährt diesen Männern auf Antrag „eine vierzehntägige Sondergenehmigung“, um in ein Nachbarland der Ukraine zu reisen, um ihre Angehörigen „abzuholen“ und zu „sichern“, verbietet ihnen aber laut ihrem Kommandanten, die Grenze in die Ukraine zu überqueren.

25 dieser Sondergenehmigungen wurden am Dienstag und „viele weitere“ am Mittwoch erteilt,. Die neun in Paris festgenommenen Personen hatten aber nur eine herkömmliche Genehmigung, die auf das französische Staatsgebiet beschränkt ist. Sie sollen jedoch nicht bestraft werden, da ihnen die neue Urlaubsregelung noch nicht bekannt war. Die anderen fünf Soldaten ohne Urlaubsgenehmigung hätten allerdings „ein schweres Vergehen gegen den Ehrenkodex der Legionäre“ begangen und würden „mit Arresttagen bestraft“.

Insgesamt sind seit einer Woche 25 Legionäre ukrainischer Herkunft desertiert, die Hälfte davon, um gegen die Russen zu kämpfen, schätzt General Lardet. „Die Legion hat alle Brücken abgebrochen. Sie engagieren sich für eine Sache, die nicht unsere ist“, kommentierte General Lardet gegenüber der AFP.


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