Angesichts der Ausbreitung von Covid-19 wird der Gesundheitsminister heute neue Ankündigungen machen. Die Auffrischungsdosis könnte auf alle Erwachsenen ausgeweitet werden.
Frankreich bereitet sich auf einen neuen Meilenstein in seiner Gesundheitspolitik vor: Gesundheitsminister Olivier Véran wird am Donnerstag, 25. November, zusammen mit Bildungsminister Jean-Michel Blanquer eine Pressekonferenz abhalten, um neue Maßnahmen anzukündigen, da Frankreich von einer neuen Welle von Ansteckungen heimgesucht wird. Ausweitung der Auffrischungsimpfungen gegen Covid, Verschärfung des Gesundheitspasses… Angesichts des Wiederaufflammens der Covid-19-Epidemie bestätigte die Regierung am Dienstag nach einer Sitzung des Minister- und Verteidigungsrates für Gesundheit ihre groben Leitlinien, ohne Einzelheiten zu verraten. Man schloss aber im aktuellen Kontext eine Rückkehr zu einer Ausgangssperre oder zu einem erneuten Lockdown aus.
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Impfungen: Auf dem Weg zu einer Ausweitung der Auffrischungsimpfung?
Landesweit sind inzwischen 75,5% der Franzosen vollständig geimpft. Dennoch haben mindestens 10% der Personen, die für eine Impfung in Frage kommen, noch „keine Injektion erhalten“, beklagte Arnaud Fontanet, Epidemiologe am Pasteur-Institut und Mitglied des wissenschaftlichen Rates, am Montag, dem 22. November, im Gespräch mit Franceinfo.
Derzeit können die über 65-Jährigen eine Booster-Dosis erhalten, ebenso wie Risikopersonen und Pflegepersonal. Ein Drittel der für die Auffrischungsdosis in Frage kommenden Bevölkerung hat die Injektion schon erhalten. Ab dem 1. Dezember werden auch die über 50-Jährigen für die Auffrischungsdosis zugelassen. Sie können bereits jetzt einen Termin mit ihrem Arzt oder Apotheker vereinbaren. Die Regierung könnte sich jetzt veranlasst sehen, die Ausweitung der Auffrischungsdosis auf die über 40-Jährigen anzukündigen, wie von der Hohen Gesundheitsbehörde (Haute Autorité de Santé) empfohlen. Anstelle einer sofortigen Freigabe für all, wird die Regierung eher einen schrittweisen Zeitplan festlegen, um den Franzosen für die nächsten Monaten eine klare Perspektive zu verschaffen. Dafür könnte die Frist zwischen der zweiten und dritten Dosis von derzeit sechs auf fünf Monate gesenkt werden.
Gesundheitspass: Auf dem Weg zu strengeren Regeln?
Die Auffrischungsdosis steht in direktem Zusammenhang mit dem Gesundheitspass. Für die über 65-Jährigen ist bereits klar, dass sie ab dem 15. Dezember eine Auffrischungsdosis erhalten müssen – wenn ihre Impfung mehr als sechs Monate zurückliegt -, um weiterhin in den Genuss des Gesundheitspasses zu kommen.
Die Regierung macht kein Geheimnis aus ihrer Absicht, die Anwendung des Gesundheitspasses strenger zu kontrollieren. Der Staat kündigt mehr Polizeikontrollen in den Einrichtungen, die dem Gesundheitspass unterliegen, an.
PCR-Tests: Verkürzte Gültigkeitsdauer?
Regierungssprecher Gabriel Attal erklärte am Mittwoch, dass man die Franzosen, die sich gegen die Impfung entschieden haben, stärker „unter Druck setzen“ müsse. In diesem Zusammenhang könnte die Gültigkeitsdauer eines PCR-Tests von derzeit 72 Stunden auf 24 Stunden gesenkt werden.
Die Maßnahme wäre umso wirksamer, als Frankreich angesichts der neuen Welle von Ansteckungen, einen Run auf die Covid-19-Tests verzeichnet: Die Zahl der durchgeführten Tests steigt wieder an, nachdem sie zehn Wochen lang stetig gesunken war. In der letzten Woche wurden mehr als 2.077.000 Tests durchgeführt, obwohl die Kosten für PCR- und Antigen-Tests seit dem 15. Oktober nicht mehr systematisch von der Krankenversicherung übernommen werden. Nur vollständig geimpfte Personen oder Personen mit einer Kontraindikation für die Impfung, Minderjährige, Personen, die durch das von der Krankenversicherung vorgenommene „Contact-Tracing“ identifiziert wurden, Personen, die von kollektiven Screening-Kampagnen betroffen sind (ARS, Schulen…), symptomatische Personen auf ärztliche Anordnung und Personen mit einer Genesungsbescheinigung, die nicht älter als sechs Monate ist, müssen ihren Test nicht bezahlen.
Masken: Rückkehr der Maskenpflicht?
Hinsichtlich der Barrieregesten, könnte die Regierung die Maskenpflicht an bestimmten Orten wieder einführen, etwa in Veranstaltungsräumen oder bei großen Menschenansammlungen sogar im Freien.
Schon jetzt wurde das Tragen von Masken im Freien in 38 französischen Departements, in bestimmten Gemeinden und bei Menschenansammlungen erneut zur Pflicht gemacht. Die Maske muss im Winter auch auf den Skipisten, in den Warteschlangen und in den Seilbahnen getragen werden.
Schulen: Auf dem Weg zu einem strengeren Gesundheitsprotokoll?
Das war die beunruhigende Zahl von Dienstag, 23. November: Nach Angaben des Bildungsministeriums sind derzeit etwa 6.000 Klassen wegen Covid-19 geschlossen, was einem Anstieg von 50% in nur fünf Tagen entspricht. Gesundheitsminister Olivier Véran könnte eine Verschärfung der Testpflicht in den Klassenzimmern ankündigen, nachdem bereits die Maskenpflicht am 15. November in die Schulen zurückgekehrt war.
In den Departements, die am stärksten vom Anstieg der Ansteckungen betroffen sind, könnte sich die Regierung veranlasst sehen, in den Gymnasien wieder eine Teilung des Unterrichts in Fern- und Präsenzunterricht anzukündigen.
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