Tag & Nacht

Das Labor von Astra Zeneca hat die EU verärgert, indem es diese Woche eine Verzögerung bei der Auslieferung und eine geringere Anzahl von Impfstoffdosen aufgrund von Problemen in der Produktionsstätte ankündigte. Astra Zeneca wird nun doch früher und 30% mehr Impfstoffdosen als geplant liefern.

Am Sonntag verkündete die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen, dass „Astra Zeneca im ersten Quartal 9 Millionen zusätzliche Dosen liefern wird. 40 Millionen insgesamt. Die Auslieferung wird eine Woche früher als geplant beginnen“, verkündete EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Sonntag auf Twitter.

„Die Unternehmen müssen ihren Verpflichtungen und fälligen Lieferungen nachkommen“, mahnte Ursula von der Leyen vor wenigen Tagen, als das Labor Verzögerungen ankündigte. AstraZeneca hatte angekündigt, nur ein Viertel der ursprünglich geplanten Dosen zu liefern. Das Labor rechtfertigte sich damit, dass es Produktionsprobleme am belgischen Standort Seneffe hatte. Eine Ausrede, die die europäische Exekutive nicht für akzeptabel hielt.

Teile des zwischen dem Labor und der Kommission unterzeichneten Vertrages wurden daher öffentlich gemacht. „Der Vertrag ist glasklar“, kommentierte Ursula von der Leyen, die auch versicherte, dass die EU für ihr Ziel, 70 Prozent der Erwachsenen bis zum Ende des Sommers zu impfen, weiterhin auf dem richtigen Weg sei.

In einem Interview mit einigen Medien hatte der CEO von AstraZeneca, der Franzose Pascal Soriot, jedoch versichert, dass die Produktion in den Werken in Großbritannien den Briten vorbehalten sein werde. Ein Argument, das von Brüssel vehement bestritten wird: Die Nutzung britischer Fabriken zur Belieferung der EU „ist keine Option, sondern eine vertragliche Verpflichtung“, betonte ein EU-Beamter.

Berlin drohte am Sonntag mit rechtlichen Schritten gegen Labore, die „ihren Verpflichtungen“ zur Lieferung von Impfstoffen an die EU nicht nachkommen. “ Eine europäische Quelle sagte jedoch: „Vor Gericht zu gehen, bringt Ihnen nicht unbedingt die Impfstoffdosen. Wir setzen also auf Dialog und Verhandlung…“. Der Dialog, der zum Schluß immer aufgeregter wurde, scheint nun doch Früchte getragen zu haben.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!



Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein