Tag & Nacht

Nach einem sehr trockenen Sommer 2022 beunruhigen die ersten Monate des Jahres 2023, in denen es zu selten regnet, die Landwirte umso mehr. Die Landwirte sind gezwungen, zu bewässern, um ihre Kulturen zu retten, befürchten jetzt aber Einschränkungen.

In Sumène (Gard) hat der Landwirt Richard Fesquet im Februar seine süßen Zwiebeln gesteckt. Die Aussaat musste er wegen der Trockenheit zusätzlich bewässern. In seinem Anbaugebiet regnete es im Jahr 2022 nur halb so viel wie üblich. „Zu Zeiten meines Vaters oder Großvaters wurde die Aussaat nie bewässert. Seit ich mich vor 26 Jahren hier niedergelassen habe, habe ich eine gewisse Entwicklung gesehen. Es ist inzwischen undenkbar, die Aussaat jetzt nicht zu bewässern“, sagt er gegenüber France Télévisions. Der Landwirt hat daher einen zweiten Teich angelegt, um mehr Wasser für künftige trockene Sommer zu speichern, aber er hat Schwierigkeiten, ihn zu füllen.

Grundwasserspiegel auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Messungen
Die Landwirte der Region befürchten, dass in den kommenden Wochen auch für sie Bewässerungsverbote verhängt werden. „Die Landwirtschaft hat sich in den letzten 30 Jahren bei vielen Dingen angestrengt, und jetzt verlangt man von uns das Unmögliche. Ein Anbau ohne Wasser funktioniert nicht“, schimpft einer der betroffenen Bauern. Die Landwirte sind besorgt, weil sich das Grundwasser nicht ausreichend auffüllt. Die Messwerte sind so niedrig wie nie zuvor. In Saint-Lys (Haute-Garonne) beginnt der Weizen von Christelle Carpentier wegen Wassermangels bereits jetzt gelb zu werden. „Ich bete, dass es regnet“, klagt die verzweifelte Getreidebäuerin. Laut Météo France ist dieser Winter die fünfte Saison in Folge, in der es weitaus zu wenig regnet und die Temperaturen höher als normal ausfallen.


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